Interessantes über Bienen und Wespen
Hätten Sie's gewusst?
Mimikry
Tarnung ist alles
Einige Insektenarten wie z.B. Schwebfliegen täuschen Gefährlichkeit nur vor. Sie haben ein Tarnkleid entwickelt, mit dem sie Wespen täuschend ähnlich sehen. So täuschen diese harmlosen Insekten ohne Stachel eine Wehrhaftigkeit vor. Diese Tarnung wird in der Biologie als Mimikry bezeichnet. Gut zu unterscheiden sind die Schwebfliegen (Zweiflügler) von den Wespen (Vierflügler) durch die Umbildung des zweiten Flügelpaares zu Schwingkölbchen, den sogenannten Halteren.
Parasiten
Kuckucksbienen und Kuckuckswespen
Fast jede Bienen und Wespenart hat auch eine Kuckucksart. Kuckucksbienen und -wespen schlüpfen in einem unbewachten Augenblick in das Nest der Wirtsbiene und legen ihr Ei in den Futtervorrat einer Zelle, den die Wirtin gerade zusammenträgt - wie der Kuckucksvogel, der sein Ei in fremde Nester legt und das Großziehen des Nachwuchses einer fremden Art überlässt.
Die Kuckucksbienenlarve wächst oft schneller und vertilgt bei den Bienen den Pollenvorrat. Die Kuckuckswespenlarve verspeist bei den Wespen das der Larve beigelegte Insekt und oft auch noch die Larve der Wirtsart. Die Kuckucksbienen haben aus dem Grund, da sie nicht selber Pollen eintragen auch keine Sammelvorrichtung.
Eine stachelige Angelegenheit
Die Stacheln der Honigbiene, Wespe und Wildbiene sind unterschiedlich gebaut. Der Stachelapparat ist mit einer Giftblase und zwei Giftdrüsen kombiniert. Während Faltenwespen den Stachel zur Erbeutung von Insekten, zur Eiablage und zur Verteidigung nutzen, benutzen ihn Bienen zur Verteidigung des Nestes und ebenfalls zur Eiablage. Die Stachel von Wildbienen (außer Hummeln) und Grabwespenarten sind so gebaut, dass sie die menschliche Haut nicht durchdringen können.
Gallwespen
Pflanze liefert Schutz und Nahrung
Einige Arten der Gallwespen (Schlupfwespenartige) rufen in Pflanzen eine merkwürdige Erscheinung hervor. Durch den Stich der Gallwespe erzeugt die Pflanze eine sogenannte Galle - buntgefärbte Wucherungen in der sich die Larve der Gallwespe entwickeln und ernähren kann. Häufig sieht man an Rosen (nie an Kulturformen) eigenartige zottelige Gebilde, die man Schlapfäpfel, Rosenkönige oder Bedeguare nennt. Mit ihnen verbindet sich der Aberglaube, dass der Schlaf gefördert wird, wenn man diese Galläpfel unter das Kopfkissen legt. Hervorgerufen werden diese Schlafäpfel durch die Gemeine Rosengallwespe Diplolepis rosae.
Insektenstiche - kein Grund zur Panik
Bienengift stärker als Gift der Hornisse
Die Angst vor der Hornisse ist groß. Der Volksmund hat in diesem Fall ausnahmsweise nicht Recht mit der Aussage, dass 7 Hornissenstiche ein Pferd und 3 Stiche einen Menschen töten. Für einen Menschen sind erst ca. 1.000 Stiche der Hornisse lebensgefährlich. Das Gift der Biene ist sogar zehnmal stärker als das der Hornisse.
Tatsächlich gefährlich kann jedoch schon ein Stich für einen Allergiker sein, da es aufgrund einer Überreaktion des Körpers zu einem anaphylaktischen Schock kommen kann. Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit, als bisher unerkannter Allergiker an einem anaphylaktischen Schock aufgrund eines Insektenstiches zu sterben, nach statischen Untersuchungen etwa so groß, wie durch einen Blitzschlag ums Leben zu kommen.