Die ersten Gehörnten Mauerbienen sind geschlüpft
Tipps für den Wildbienenschutz



Gehörnte Mauerbiene auf Bärlauch - Foto: Helge May
24. März 2019 - Nachdem der Winter Niedersachsen fest im Griff hatte, scheint nun der Frühling seine ersten zarten Versuche zu unternehmen, hier Fuß zu fassen. Die Sonnenstrahlen der letzten Tage waren zumindest so stark, dass bereits die ersten Insekten geschlüpft sind. So konnten im Schaumburger Land die ersten "Gehörnten Mauerbienen" gesichtet werden.
Die weibliche Gehörnte Mauerbiene fällt durch ihren tiefschwarzen Körper und ihren rostrot bepelzten Hinterleib auf. Das kleinere Männchen kann man sehr gut an der leicht weißen Gesichtsbehaarung erkennen. Die Gehörnte Mauerbiene kommt vor allem im Siedlungsbereich, in Gärten und Parkanlagen vor. Auch wenn diese Wildbienenart in Deutschland als nicht gefährdet eingestuft wird, so kann man doch etwas für diese und andere gefährdete Arten tun.
Bedeutung der Insekten für das Ökosystem
Insekten sind für das Gleichgewicht der Ökosysteme unentbehrlich. Doch in den letzten Jahrzehnten gehen ihre Bestände dramatisch zurück. Als Nahrungsquelle bilden Insekten eine wichtige Grundlage für eine Vielzahl weiterer Tierklassen wie Vögel, Säugetiere, Amphibien oder Reptilien. So füttern beispielsweise die meisten Brutvogelarten ihre Jungen mit Insekten.
Durch das Sammeln von Nektar und Pollen sorgen sie für die Bestäubung und den Fortbestand von weltweit etwa 90 Prozent aller Pflanzenarten und stellen damit einen Großteil der menschlichen und tierischen Ernährung sicher. Als Regulatoren sind sie ebenfalls unersetzlich: Insekten sind wichtige Nützlinge in der Forst- und Landwirtschaft, da durch sie die Ausbreitung schädlicher Insekten eingedämmt werden.
Auch für die Remineralisierung organischer Stoffe wie Pflanzenresten und Tierleichen im Boden, in der Bodenstreu oder im Totholz spielen sie eine wichtige Rolle als Verwerter.
So helfen Sie den Wildbienen
Der NABU Niedersachsen ruft alle Insektenfreunde auf, selbst tätig zu werden, egal ob Gartenbesitzer, Kleingärtner oder auch Balkonbesitzer. „Schon auf kleinster Fläche, selbst im Blumenkasten, kann etwas für Wildbienen getan werden und das nicht nur für die "Gehörnte Mauerbiene", sondern auch für andere Insekten“, betont Philip Foth, Pressesprecher des NABU Niedersachsen.
So sind für einige Hummelarten spezielle, überirdisch aufzustellende Nistkästen entwickelt worden, für andere nachgeahmte Erdbauten, und mancher Hummelart kann man im Garten auf besonders einfache Art und Weise mit Hilfe eines Blumentopfes helfen. „Eines ist dabei sicher: Stellen sich Hummel oder Wildbiene ein, kennen Faszination und Freude kein Ende“, sagt Foth.
Infopaket bestellen
Der NABU Niedersachsen hält ein Info-Paket mit umfangreichen, detaillierten Bauplänen für Insektenhotels bereit. Die umfangreiche Bauplansammlung kann zusammen mit einer Farbbroschüre zur Lebensweise von Bienen, Wespen und Hummeln als Info-Paket angefordert werden gegen Einsendung eines Fünf-Euro-Scheins: NABU Niedersachsen, Stichwort „Infopaket Insektenschutz“, Alleestraße 36, 30167 Hannover.
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