Igel leiden unter Hitze und Trockenheit
Mit naturnahem Garten und Wasserstelle Igel unterstützen
Wenig Versteckmöglichkeiten für Igel
Als nachtaktives Tier schläft der Igel tagsüber normalerweise in einem schattigen Unterschlupf. Besonders beliebt sind Hecken, Gebüsche, trockene Hohlräume unter Holzstapeln und kühle Reisighaufen. Leider bieten immer weniger Gärten entsprechende Versteckmöglichkeiten. Viele Gartenflächen sind versiegelt und in Neubaugebieten zieren häufig Pflastersteine und Schotter die Vorgärten. Lebensraum und kühle Plätze sind hier nicht zu finden. Ganz im Gegenteil: Asphalt und Steine heizen in der Sonne sehr stark auf und speichern die Wärme noch lange bis in die Nacht.
Knappes Nahrungsangebot
Die langanhaltende Trockenheit wirkt sich negativ auf das Nahrungsangebot des Igels aus. Feuchtigkeitsliebende Regenwürmer verschwinden in tiefere Bodenschichten und sind so für den Igel nicht mehr erreichbar. Andere Insekten wie Schmetterlingsraupe, Ohrwurm, Kellerassel und Laufkäfer ziehen sich ebenfalls zurück. Letzterer benötigt zudem ausreichend feuchte Böden, damit sich die Larven aus den Eiern entwickeln können. Das Problem der Nahrungsknappheit für den Igel, aber auch für andere Tiere, wird durch Schottergärten noch verstärkt, da diese keinen Lebensraum für Insekten bieten.
Hiervon besonders betroffen sind vor allem Igelweibchen mit ihren Jungtieren. Im August kommen viele Jungigel zur Welt, die dann sechs Wochen lang von ihrer Mutter gesäugt werden. Wenn das Muttertier jedoch nicht genug Futter findet, produziert es zu wenig Milch, um den Nachwuchs ausreichend versorgen zu können.
Den Igeln helfen
Die beste Unterstützung für den Igel sowie für andere Wildtiere ist ein naturnah gestalteter Garten mit Hecken und Sträuchern sowie einheimischen Pflanzen und einem Verzicht auf Pestizide. Er bietet sowohl Lebensraum als auch ein vielfältiges und dauerhaftes Nahrungsangebot. Bei den aktuell hohen Temperaturen ist es zudem sinnvoll, dem Igel eine Schüssel mit Wasser bereitzustellen. Auf Milch sollte in jedem Fall verzichtet werden, da Igel diese nicht verdauen können.Wer im Garten einen tagaktiven oder unterernährten Igel beobachtet, sollte diesen bei seiner Nahrungssuche vorübergehend unterstützen. Dabei ist es wichtig, sich vorab zu informieren, was auf dem Speiseplan des Igels steht. Der Igel ist ein Fleischfresser und kann Nüsse, Getreide und Obst nur schlecht verdauen. Für den Futterteller eignet sich ein Gemisch aus Katzenfutter, Igeltrockenfutter und ungewürztem Rührei. Um Krankheiten zu vermeiden, müssen Futterreste täglich entfernt und das Wasser erneuert werden. Doch auch vor Mitfressern oder Regen sollte das Futter geschützt sein.
Der Igel zählt zu den beliebtesten Wildtieren in Deutschland. Der Herbst ist eine gute Zeit, aktiv zu werden, damit sich der Igel und sein Nachwuchs auch in Ihrem Garten wohlfühlen. Mehr →
Auf Mähroboter verzichten!
Im Sommer sollte im igelfreundlichen Garten auf keinen Fall ein Mähroboter eingesetzt werden: Das NABU-Artenschutzzentrum in Leiferde erhält immer wieder verletzte Igel, die Opfer von Mährobotern geworden sind. Dies dürfte vor allem darauf zurückzuführen sein, dass die Geräte entgegen der Betriebsanleitung unbeaufsichtigt laufen – oft in der Dämmerung oder sogar nachts.
Das ist besonders fatal, da die Igel zu der Zeit am aktivsten sind. Anders als andere Tiere, laufen Igel nicht vor einer Gefahr davon. Vielmehr igeln sie sich im wahrsten Sinne des Wortes ein, werden dann von den Robotern überrollt und erleiden schwerste Verletzungen. Der NABU Niedersachsen appelliert daher an alle Gartenbesitzerinnen und Gartenbesitzer, statt Mähroboter einen klassischen Rasenmäher zu verwenden.
August und September sind die Hauptgeburtsmonate der Igel. Allerdings brauchen Igel, die im Garten aufgefunden wurden, nur in Ausnahmefällen menschliche Hilfe. Der NABU erklärt, woran sie hilfebedürftige Igel erkennen. Mehr →
Info-Broschüren bestellen
Für alle, die sich für den Igel einsetzen möchten und sich mehr über naturnahe Gärten informieren wollen, hält der NABU Niedersachsen die Broschüren „Der Igel“ und „Gartenlust“ bereit.
Sie können jeweils gegen Einsendung eines 5-Euro-Scheins beim NABU Niedersachsen, Alleestr. 36, 30167 Hannover angefordert werden.
mehr über den Igel:
Für die Igel heißt es derzeit „futtern, was das Zeug hält“. Der NABU Niedersachsen gibt Tipps, wie Sie einfache Igelburgen anlegen und die Tiere durch richtige Zufütterung unterstützen können. So überstehen die Igel sicher und gut gerüstet die Winterzeit. Mehr →