Petition zum Schutz des Igels unterzeichnen!
Nachtfahrverbot für Mähroboter gefordert
Im Niedersächsischen Landtag wurde eine Petition eingereicht, die ein verbindliches Nachtfahrverbot für Mähroboter fordert. Unterzeichnen Sie jetzt! Mehr →
Junger Igel - Foto: Dennis Wolter
Zusammen mit den Maulwürfen und den Spitzmäusen zählt der Braunbrust-Igel (Erinaceus europaeus) zur Ordnung der Insektenfresser. Wie viele andere Arten zieht es auch Igel aus der ausgeräumten Landschaft zunehmend in menschliche Siedlungen. Hier finden sie Lebensraum, Nahrung und Unterschlupf.
Igel sind dämmerungs- und nachtaktiv und haben ein breites Nahrungsspektrum: Sie fressen Laufkäfer, Larven von Nachtschmetterlingen und sonstige Insekten, Regenwürmer, Ohrwürmer, Schnecken, Hundert- und Tausendfüßer sowie Spinnen. Igel sind also keine Vegetarier, sie fressen im Garten kein Obst und kein Gemüse. Erwachsene Igel haben 6000 bis 8000 Stacheln.
Igel halten Winterschlaf. Dazu suchen sie meistens im November bei anhaltenden Bodentemperaturen um den Gefrierpunkt ein Winterquartier auf, zum Beispiel Laub- und Reisighaufen. Entgegen ihrer sonstigen Gewohnheit sind Igel im beginnenden Herbst auch tagsüber aktiv, denn insbesondere die Jungtiere müssen sich für den bevorstehenden Winterschlaf noch einige Fettreserven anfressen. Während des Winterschlafs verlieren Igel 20 bis 40 Prozent ihres Körpergewichts. Sie halten von November bis April Winterschlaf, wobei der Zeitraum von Region zu Region variieren kann.
Igel wiegen je nach Jahreszeit und Geschlecht im Durchschnitt rund ein Kilogramm – zwischen 800 und 1500 Gramm. Bringen Jungigel Anfang bis Mitte November weniger als ein Pfund auf die Waage, sind sie als hilfsbedürftig einzustufen. Allerdings sind auch erfolgreiche Überwinterungen bedeutend leichterer Tiere bekannt geworden. Ihr Winterquartier nutzen sie bei Schlechtwetterperioden bis in den Mai.
Insektenschwund und Klimawandel setzen dem Stachelritter zu
Igel sind aus verschiedenen Gründen gefährdet: Siedlungen und Straßenbau schränken ihren Lebensraum ein, auf Straßen kommen jährlich hunderttausende Igel zu Tode. Noch schwerwiegender sind Lebensraumverluste und der damit verbundene Nahrungsmangel. So wehrhaft das possierliche Säugetier mit den rund 8.000 Stacheln gegen Fressfeinde ist, gegenüber anderen Bedrohungen ist er hilflos. In den meisten Bereichen Europas geht sein Bestand rapide zurück. Auch in Deutschland steht er in einigen Bundesländern bereits auf der Vorwarnliste der Roten Liste der gefährdeten Arten.
Auch der dramatische Rückgang der Insekten sorgt für Hunger beim Igel. Käfer, Raupen und Ameisen stehen auf seinem Speisezettel. In einer ausgeräumten Landschaft, in der blühende Wegraine, Hecken, Feldgehölze und Brachen Mangelware sind, kann er weder Insekten als Nahrung noch Unterschlupf finden. Hier liegt die Hauptursache der Gefährdung. Hinzu kommt der Klimawandel, der sich auch ganz exemplarisch bei diesem Wildtier auswirkt: Durch Hitze und Trockenheit haben Igel viel weniger Möglichkeiten, Schnecken oder Regenwürmer zu finden.
Weitere Gefährdungsfaktoren sind die Überbauung und penibel gepflegte Gärten. Täglich werden in Niedersachsen gut neun Hektar Fläche unter Beton und Asphalt genommen, das entspricht der Größe von fast 13 Fußballfeldern. Dazu sind viele neu angelegte Gärten völlig igelfeindlich, weil in ihnen überwiegend immergrüne Exoten ohne Wert für die heimische Tierwelt gepflanzt werden. Viele von ihnen werden auch hermetisch abgedichtet, sodass Igel und Co. keine Chance haben, den Garten zu erreichen.
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