Wir sind, was wir tun!
Seit über 70 Jahren und mit über 110.000 Mitgliedern schützt der NABU Niedersachsen aktiv die Natur.
Machen Sie mit – für Mensch und Natur!
Der Igel im Porträt
Nächtlicher Jäger im Garten



Junger Igel - Foto: Dennis Wolter
Zusammen mit den Maulwürfen und den Spitzmäusen zählt der Braunbrust-Igel (Erinaceus europaeus) zur Ordnung der Insektenfresser. Wie viele andere Arten zieht es auch Igel aus der ausgeräumten Landschaft zunehmend in menschliche Siedlungen. Hier finden sie Lebensraum, Nahrung und Unterschlupf.
Igel sind dämmerungs- und nachtaktiv und haben ein breites Nahrungsspektrum: Sie fressen Laufkäfer, Larven von Nachtschmetterlingen und sonstige Insekten, Regenwürmer, Ohrwürmer, Schnecken, Hundert- und Tausendfüßer sowie Spinnen. Igel sind also keine Vegetarier, sie fressen im Garten kein Obst und kein Gemüse. Erwachsene Igel haben 6000 bis 8000 Stacheln.
Igel halten Winterschlaf. Dazu suchen sie meistens im November bei anhaltenden Bodentemperaturen um den Gefrierpunkt ein Winterquartier auf, zum Beispiel Laub- und Reisighaufen. Entgegen ihrer sonstigen Gewohnheit sind Igel im beginnenden Herbst auch tagsüber aktiv, denn insbesondere die Jungtiere müssen sich für den bevorstehenden Winterschlaf noch einige Fettreserven anfressen. Während des Winterschlafs verlieren Igel 20 bis 40 Prozent ihres Körpergewichts. Sie halten von November bis April Winterschlaf, wobei der Zeitraum von Region zu Region variieren kann.
Igel wiegen je nach Jahreszeit und Geschlecht im Durchschnitt rund ein Kilogramm – zwischen 800 und 1500 Gramm. Bringen Jungigel Anfang bis Mitte November weniger als ein Pfund auf die Waage, sind sie als hilfsbedürftig einzustufen. Allerdings sind auch erfolgreiche Überwinterungen bedeutend leichterer Tiere bekannt geworden. Ihr Winterquartier nutzen sie bei Schlechtwetterperioden bis in den Mai.
Igel sind aus verschiedenen Gründen gefährdet: Siedlungen und Straßenbau schränken ihren Lebensraum ein, auf Straßen kommen jährlich hunderttausende Igel zu Tode und in Gärten fehlt es häufig an Unterschlupfmöglichkeiten und Nahrung. Igel benötigen giftfreie Gärten, vor allem Schneckenkorn und Rattengift können ihnen zum Verhängnis werden. Daher empfehlen sich grundsätzlich Alternativen zum Gifteinsatz. Ist eine Rattenbekämpfung unumgänglich, sollte diese fachkundig durchgeführt werden. Dabei sollte der Giftköder in verdeckten Behältnissen liegen und für Igel nicht erreichbar sein.
DAs Können Sie tun:
Täglich erreichen die Mitarbeiter des NABU-Artenschutzzentrums Anfragen, ob junge Igel aufgenommen werden sollen, die durch beim Abtragen von Holzhaufen oder anderen Lebensraumveränderungen aufgefunden wurden. Mehr →
Für die Igel heißt es derzeit „Futtern was das Zeug hält“. Der NABU Niedersachsen gibt Tipps, wie Sie einfache Igelburgen anlegen und die Tiere durch richtige Zufütterung unterstützen können. So überstehen die Igel sicher und gut gerüstet die Winterzeit. Mehr →
Der Igel zählt zu den beliebtesten Wildtieren in Deutschland. Der Herbst ist eine gute Zeit, aktiv zu werden, damit sich der Igel und sein Nachwuchs auch in Ihrem Garten wohlfühlen. Mehr →