Gefleckte Weinbergschnecke in Bergen
Carsten Krieger aus Celle staunte nicht schlecht, als er an einer Garagenrückwand in Bergen (Landkreis Celle) die gefleckte Weinbergschnecke beobachtete. Mehr →
Typisch für den Gewächshausschnegel sind die Längsstreifen. Auf dem Mantel stehen sie weiter auseinander als auf dem übrigen Körper. - Foto: Walter Wimmer
23. Juni 2008 - Anlässlich des Geo-Tages der Artenvielfalt hatte der Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer auf die Insel Wangerooge geladen. Hier haben rund zwei Dutzend Experten für verschiedene Tiere und Pflanzen nach Arten gesucht. Mehr als 500 Arten wurden nachgewiesen. Auch die Binnenmollusken waren vertreten: 20 Arten waren nach den Daten des Niedersächsischen Tierartenerfassungsprogramms bisher von der Insel bekannt, 32 wurden nachgewiesen, davon 22 Erstfunde auf der Insel.
Hilfreich war das Wetter: Schon am Abend des 13. Juni schauerte es nach langer Trockenheit immer wieder und auch in der Nacht regnete es heftig. So gelang kurz vor Mitternacht der überraschendste Fund: An einer Mauer auf der Nordseite der Kirche krochen wenige Exemplare des Gewächshausschnegels (Lehmannia valentiana) munter umher. Diese Art stammt aus Südwesteuropa und kommt in Deutschland regelmäßig in großen Gewächshäusern, Tropenhäusern, usw. vor. Aus Niedersachsen war sie bisher aus Gewächshäusern der Botanischen Gärten in Göttingen und Braunschweig bekannnt (RENKER & GIBB (2001), WIMMER & TEICHLER (2006)). Sie kommt aber sicher weit häufiger vor.
Die Sohle ist einfarbig hell und der Körperschleim wässrig und farblos. Die abgebildeten Tiere sind etwa 5 cm lang. - Foto: Walter Wimmer
Das Besondere an den auf Wangerooge entdeckten Tieren ist, dass es sich um den ersten Freilandfund in Niedersachsen handelt. Sicher hilft den Tieren, dass die Winter auf der Insel ohnehin etwas milder sind. Die Klimaerwärmung mag aber ebenso ihren Teil dazu beitragen. So wird der Gewächshausschnegel auch zu den Gewinnern des Klimawandels gehören. Wie die Tiere auf die Insel gelangt sind, bleibt offen. Wahrscheinlich ist aber der Transport mit Pflanzen oder auch mit Material aus/für Gärten.
Literatur:
RENKER, C. & W. GIBB (2001): Die Molluskenfauna des Alten Botanischen Gartens in Göttingen (Mollusca: Gastropoda et Bivalvia). - Schr. Malakozool. 18: 77-93.
WIMMER, W. & K.-H. TEICHLER (2006): Mollusken im Botanischen Garten Braunschweig. - Braunschw. naturkdl. Schr., 7 (3): 661-670, Braunschweig.
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