Gefleckte Weinbergschnecke in Bergen

NABU entdeckt mediterrane Schnecke in Niedersachsen

21. April 2008: "Beim Schnecken-Seminar auf NABU Gut Sunder habe ich die heimischen Schnecken kennen gelernt und so gleich gesehen, dass dieses Tier etwas Besonderes ist", erklärte Carsten Krieger. Die Gefleckte Weinbergschnecke (Cornu aspersum) ist kleiner und stärker gezeichnet als unsere heimische Weinbergschnecke. Eigentlich ist sie westeuropäisch und mediterran verbreitet.

Nach den Daten des Niedersächsischen Tierartenerfassungsprogramms wurde sie in Niedersachsen und Bremen bisher nur zweimal nachgewiesen, im 20. Jahrhundert in Hildesheim und im 19. Jahrhundert in Bremen. In Bergen ergab eine aktuelle Nachsuche mit den NABU-Schneckenexperten Walter Wimmer und Karl-Heinz Teichler, dass die Gefleckte Weinbergschnecke in Grünanlagen am Ortsrand schon weiter verbreitet ist und hier auch schon länger vorkommen muss. "Cornu aspersum gehört zu den Arten, die immer wieder - oft mit Gemüse - verschleppt werden", erklärte NABU-Schneckenexperte Walter Wimmer. Häufig handelt es sich um Einzeltiere, nur selten entstehen daraus dauerhafte Vorkommen. "Die Art könnte bei uns zu den Gewinnern des Klimawandels gehören", vermutete Wimmer. Und er prognostizierte: "Wenn die Winter immer milder werden, wird sie sich vielerorts halten können und irgendwann ganz in unsere Schneckenfauna eingefügt haben".

Wie weit die Gefleckte Weinbergschnecke in und um Bergen schon vorkommt, werden genauere Untersuchungen in diesem Jahr ergeben. Auch die Herkunft der Tiere ist noch ungewiss. In Bergen wohnen viele britische Soldaten mit ihren Familien. Da die Art auch in Großbritannien vorkommt, könnten die Tiere von dort stammen.

Naturerlebnistipp Weinbergschnecke