Moorenten am Steinhuder Meer
Bruterfolg bei den Moorenten
15. Juni 2015 - Der Entennachwuchs wurde auf wiedervernässten Abtorfungsflächen nordöstlich des Steinhuder Meeres. beobachtet. Ein Mitarbeiter der ÖSSM entdeckte die etwa zweiwöchigen Jungtiere in der nur schwer einzusehenden Gewässerfläche. „ Die Freude über diesen ersten beobachteten Bruterfolg ist natürlich groß“, erklärt Florian Melles, Projektverantwortlicher des NABU Niedersachsen.
Florian Melles: „Das zeigt uns, dass die Moorenten, deren Balz und Paarung schon regelmäßig beobachtet werden konnte, auch geeignete Brutplätze in den Schutzgebieten rund um den See finden und der Aufbau einer stabilen Population möglich ist.“ Die relativ späte Beobachtung der Jungtiere, erst etwa zwei Wochen nach dem Schlüpfen, resultiert aus den generell unübersichtlichen Gewässerstrukturen des großen Projektgebietes und der heimlichen Lebensweise der Moorente. Möglicherweise gab es schon in der Vergangenheit erfolgreiche Brutversuche, die dann aber unentdeckt blieben. Die Projektmitarbeiter des NABU und der ÖSSM sind derzeit täglich im Gebiet unterwegs und hoffen, an anderen Stellen weitere Jungtiere beobachten zu können. Die Brutzeit reicht noch bis Anfang Juli.
Da der aktuelle Brutnachweis im Bereich einer streng geschützten Fläche liegt, sind Beobachtungen durch interessierte Naturbeobachter dort leider nicht möglich.
Dennoch bieten sich entlang des Rundweges um das Steinhuder Meer, im Bereich der Meerbruchswiesen und besonders dem Vogelbiotop bei Winzlar, gute Möglichkeiten der Beobachtung von Moorenten. Der NABU freut sich auch weiterhin über die Meldung von gesichteten Tieren, die gerne über die Telefonnummer 05037/9672 weitergegeben werden können.
Da die in freier Wildbahn geborenen Tiere derzeit noch nicht ausreichen um eine sich selbst tragende Population der Moorente am Steinhuder Meer aufbauen zu können, erfolgen im Sommer noch weitere Auswilderungen von Tieren. Diese stammen aus der Wildtierstation Sachsenhagen und zahlreichen deutschen Zoos, die ihre Nachzuchten für das Projekt zur Verfügung stellen.
NABU Niedersachsen Projekt „Moorente am Steinhuder Meer“ erfolgreich
Auswilderungen gehen auch im Jahr 2015 weiter
16. April 2015 - Im Rahmen des durch das Land Niedersachsen geförderten NABU-Projekts „Wiederansiedlung der Moorente am Steinhuder Meer“ hat der NABU Niedersachsen mit der Auswilderung weiterer Moorenten begonnen. Es wurden 40 vorjährige Tiere freigelassen: 19 Erpel und 21 Enten.Die Tiere stammen aus dem Tierpark Cottbus, dem Opel-Zoo Kronberg (Taunus), der Wilhelma Stuttgart, dem Weltvogelpark Walsrode und aus der Wildtierstation Sachsenhagen, in der auch die Beringung aller Enten erfolgte. Insgesamt sind nun seit dem Jahr 2012 insgesamt 237 Tiere in die Natur entlassen worden. Die nächsten Auswilderungen mit diesjährigen Moorenten erfolgen voraussichtlich im Sommer.
Im Projektgebiet lassen sich derzeit zahlreiche Moorenten beobachten, vor allem im Bereich des Großen Vogelbiotopes und des Meerbaches im Naturschutzgebiet Meerbruchswiesen und im Umfeld des Hagenburger Kanals. Ringablesungen zeigen, dass sich darunter Tiere aus den Jahren 2014 und 2013 befinden. So konnten in den letzten Tagen mehrfach Enten gesichtet werden, die nur einen Metallring („Helgolandring“) am rechten Lauf tragen und damit bereits in 2012 oder Anfang 2013 ausgewildert worden sind. Es haben sich auch bereits einige Pärchen auf kleineren Gewässern gebildet, was ein gutes Zeichen für folgende Brutaktivitäten ist.
Sollte es Nachwuchs geben, so wären Jungtiere frühestens ab Ende Mai, eher aber ab Mitte Juni in geschützten Gewässerbereichen zu beobachten.
Der NABU Niedersachsen freut sich, unter der Nummer 05037/9672, weiterhin über die Meldung gesichteter Moorenten am Steinhuder Meer und in dessen Umgebung. Interessierte Naturbeobachter werden gebeten, die offiziellen Wege in den Naturschutzgebieten nicht zu verlassen. Vom Rundweg aus lassen sich die Enten im Bereich des Hagenburger Kanals, der Meerbruchswiesen und dem Ostufer beobachten.
Das Projekt zur Moorente am Steinhuder Meer wurde im Jahr 2012 gestartet und hat zum Ziel, diese ehemals natürlich in Niedersachsen vorkommende Art wieder anzusiedeln. Initiiert wurde das Projekt vom Niedersächsischen Umweltministerium im Rahmen des Programms ‚Arche Niedersachsen’. Die Finanzierung erfolgt neben dem MU auch über die Region Hannover. Die Projektverantwortlichen sind der NABU Niedersachsen, die Wildtier- und Artenschutzstation Sachsenhagen und die Ökologische Schutzstation Steinhuder Meer (ÖSSM).
HINTERGRUND - Wiederansiedlungsprojekt Moorente
Die Moorente (Aythya nyroca) ist die seltenste in Deutschland brütende Entenart. In Niedersachsen ist die Art seit den 1980-er Jahren als Brutvogel ausgestorben. Die Moorente gehört zu den Tauchenten und ist ein Allesfresser mit einem hohen Nahrungsanteil an submerser Vegetation (Unterwasserpflanzen). Deswegen bevorzugt sie flache, stille Gewässer mit reicher Unterwasservegetation, die gründelnd oder tauchend aufgenommen werden kann. Solche naturnahen Gewässer mit breiter, ungestörter Uferzone und weiten Schilfgürteln, in denen die Moorente im Mai und Juni brüten kann, gibt es aber in Deutschland immer seltener. Auch Ersatzlebensräume wie extensiv genutzte Teichanlagen, wie es sie früher im Osten Deutschlands häufiger gab, sind rar geworden. Dies hat zu einem starken Rückgang der Moorente in Deutschland geführt.
Bereits im Jahr 2010 begannen, auf Initiative des Niedersächsischen Umweltministeriums, die Vorplanungen für die Wiederansiedlung der Moorente am Steinhuder Meer. Sowohl durch den NABU Niedersachsen als auch durch die Ökologische Schutzstation Steinhuder Meer (ÖSSM), die heute auch gemeinsam als Projektträger fungieren, wurden Machbarkeitsstudien erstellt. Hierin wurden geeignete Ansiedlungsgebiete, mögliche Herkunft der Enten, Auswilderungsmethoden und Risiken diskutiert.
Moorenten am Steinhuder Meer
Weitere Tiere ausgewildert
23. April 2014 - Im Rahmen des Wiederansiedlungsprojektes der Moorente am Steinhuder Meer wurden weitere 34 Enten im Projektgebiet ausgewildert. Alle Tiere schlüpften im letzten Jahr und wurden in einem Freigehege der Wildtierstation Sachsenhagen über den Winter gebracht. Teils handelt es sich bei den Tieren um eigene Nachzuchten der Wildtierstation, teils kommen die Tiere aus bundesweiten Zoos und Tiergärten. Die bisherigen diesjährigen Auswilderungen erfolgten im Bereich des Steinhuder Meerbaches in den westlichen Meerbruchswiesen, entlang des Hagenburger Kanals am Südufer des Sees sowie am Ostufer im Ortsteil Großenheidorn-Strand. Alle Moorenten wurden direkt aus den Transportboxen in die freie Wildbahn entlassen. Mit den in diesem Jahr ausgewilderten Tieren steigt die Zahl der seit dem Jahr 2012 freigelassenen Enten auf 163.
Vor Durchführung der aktuellen Auswilderungen konnten auch noch Moorenten aus dem vorigen Jahr im Projektgebiet beobachtet werden. Die Mehrheit dieser Tiere hat den (milden) Winter am Steinhuder Meer verbracht und ist nicht, wie für diese Art eigentlich üblich, in die südlichen Überwinterungsgebiete in Afrika oder Vorderasien gezogen. Ende März konnten auch erste Paarbildungen beobachtet werden, so dass es möglich erscheint, dass einige davon das Brutgeschäft aufnehmen. Sollte es tatsächlich erfolgreiche Brutversuche geben, so ist ab Ende Mai mit den ersten Jungtieren zu rechnen. Eine erfolgreiche Brut zu ermitteln, ist aufgrund der Größe des Projektgebietes aber nicht einfach.
In den Sommermonaten werden dann weitere Jungtiere aus der Wildtierstation ausgewildert.
Beobachtungen der Tiere sind derzeit gelegentlich im Bereich des Hagenburger Kanals möglich, allerdings führen Moorenten generell eine relativ heimliche Lebensweise, gerade in der Brutzeit. Die meisten Tiere tragen zwei Fußringe, einen silbernen Metallring der Vogelwarte Helgoland, sowie einen gelben Kunststoffring mit zwei, individuell unterschiedlichen, schwarzen Buchstaben. Enten, die vor Juli 2013 ausgewildert wurden, tragen nur den Metallring der Vogelwarte.
Projekt „Moorenten am Steinhuder Meer“
Stand des Projektes im September 2013
10. Oktober 2013 - Im Rahmen des Projektes zur Wiederansiedlung der Moorente am Steinhuder Meer wurden Anfang August die letzten Tiere des Jahres 2013 ausgewildert. Im Bereich der Brücke über den Steinhuder Meerbach, im Naturschutzgebiet „Meerbruchs- wiesen“, erfolgte die Freilassung von 20 flugfähigen Jungtieren. Damit wurden im laufenden Jahr 61 Enten ausgewildert, davon 35 Männchen und 26 Weibchen. Seit Projektbeginn liegt die Zahl der am Steinhuder Meer freigelassenen Tiere somit bei 129, davon 64 Erpel und 65 Weibchen.
Die letzten 34 bisher ausgewilderten Tiere sind neben den schon vorher verwendeten metallenen Fußringen der Vogelwarte Helgoland („Helgolandringe“), zusätzlich mit gelben Plastikringen markiert. Diese Ringe sollen die Zuordnung der Enten zum Projekt erleichtern und eine individuelle Unterscheidung der Tiere mit Ferngläsern bzw. Spektiven ermöglichen. Jeder gelbe Ring weist eine individuelle, zweistellige Buchstabenkombination auf.
Erste Beobachtungen der Tiere im Gelände zeigen, dass die zusätzliche Verwendung der Plastikringe die Zuordnung der Tiere geringfügig erhöht. Wie im Vorfeld vermutet, ist ein erfolgreiches Ablesen der Buchstabenkombination, das zur individuellen Erfassung einzelner Enten notwendig ist, nur selten erfolgreich. Dies liegt zum einen daran, dass die Tiere ihre Beine nur selten aus dem Wasser nehmen, zum anderen, dass die Ringe häufig verdreht sind. Allerdings konnten, durch die Kombination aus Helgolandring und Plastikring, schon einige Tiere, am Steinhuder Meer und weiter weg, dem Wiederansiedlungsprojekt zugeordnet werden.
Ende September 2013 halten sich noch Tiere in den Naturschutzgebieten am Steinhuder Meer auf, auch wenn die meisten Moorenten inzwischen offensichtlich abgezogen sind. Beobachtungen von Moorenten im Projektgebiet, beschränken sich meist auf wenige, zumeist tiefere und pflanzenreiche Gewässer. Dabei konnten noch Anfang September regelmäßig Kleingruppen von zwei bis sechs Tieren erfasst werden. Im Sommer, bei stabilen und daher windarmen Hochdruckwetterlagen mit wenig Wellenschlag, erfolgten ab und an auch Sichtungen von Enten in den schilfreichen Uferzonen des Steinhuder Meeres. So wurden Einzeltiere im Bereich der Steinhuder Uferpromenade und der Badeinsel erfasst. Lokale Beobachtungen von Tieren auf dem Meer, über einen längeren Zeitraum, erfolgten jedoch nur im Bereich der Naturschutzgebiete „Wulveskuhlen“ und „Ostufer“, nördlich von Steinhude.
Auch von außerhalb des Projektgebietes wurden Moorenten gemeldet, die mit hoher Wahrscheinlichkeit vom Steinhuder Meer stammen. Ende August konnte ein Tier bei Köln, aufgrund der Ringkombination, dem Projekt zugeordnet werden. Vier Enten (Männchen und Weibchen) wurden, ebenfalls im August, über einen längeren Zeitraum im Großen Moor bei Minden (NRW) beobachtet. Weitere Meldungen stammen vor zumeist aus der Region Hannover und erfolgten vor allem kurz nachdem Moorenten ausgewildert wurden.
Erfolgreiche Brutversuche im Projektgebiet scheinen 2013 nicht erfolgt zu sein. Auch wenn einige Tiere in der Brutzeit regelmäßig paarweise gesichtet wurden und mehrmals auch alte Nester, etwa von Haubentauchern, kurzzeitig nutzten, wurden keine Jungtiere gesichtet. Aufgrund der Größe des Projektgebietes ist aber nicht ganz auszuschließen, dass Moorenten brüten, ohne dass dies bemerkt wird. Die Chancen einer erfolgreichen Brut am Steinhuder Meer dürften sich erhöhen, wenn weitere Tiere ausgewildert werden und im Gebiet bleiben.
Hinweis für den interessierten Beobachter:
Da sich die Moorenten derzeit auf Gewässern „hinter den Kulissen“, also in streng geschützten Bereichen aufhalten, sind Sichtungen von öffentlich nutzbaren Wegen aus, etwa entlang des Rundweges um das Steinhuder Meer, eher unwahrscheinlich, wenn auch nicht unmöglich. Im Frühsommer 2014, wenn wieder Tiere ausgewildert werden und ältere Enten möglicherweise zurückkommen, stehen die Chancen einer Beobachtung höher. An sehr kalten Tagen im kommenden Winter, sollten Interessierte allerdings mal links oder rechts von der Meerbachbrücke am Rundweg schauen. Wenn alle Stillgewässer zugefroren sind sammeln sich in der Regel Wasservögel verschiedener Arten auf dem noch eisfreien Bach, auf der Suche nach Nahrung. Manchmal ist auch die eine oder andere Moorente dabei.
Auswilderung der Moorenten am Steinhuder Meer
Niedersächsische Umweltstaatssekretärin besucht das Projektgebiet
17. Juli 2013 - Im Beisein von Almut Kottwitz, Staatssekretärin im Niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz, und Prof. Dr. Axel Priebs, Leiter des Dezernates Umwelt, Planung und Bauen bei der Region Hannover, wurden heute zehn junge Moorenten in die Auswilderungsvoliere im Naturschutzgebiet 'Meerbruchswiesen', westlich des Steinhuder Meeres, verbracht. Die Tiere sollen nun noch einige Tage in der Voliere verbleiben, bis sie dann in die Freiheit entlassen werden können.
Das Projekt zur Moorente am Steinhuder Meer wurde im Jahr 2012 gestartet und hat zum Ziel, diese ehemals natürlich in Niedersachsen vorkommende Art wieder anzusiedeln. Initiiert wurde das Projekt vom Niedersächsischen Umweltministerium im Rahmen des Programms 'Arche Niedersachsen'. Die Finanzierung erfolgt neben dem MU auch über die Region Hannover. Die Projektverantwortlichen sind der NABU Niedersachsen, die Wildtier- und Artenschutzstation Sachsenhagen und die Ökologische Schutzstation Steinhuder Meer (ÖSSM).
Dr. Holger Buschmann, NABU-Landesvorsitzender, erklärte für die Projektverantwortlichen: „Es ist ein nicht ganz einfaches Unterfangen, eine ausgestorbene Art wieder heimisch zu machen. Das Ziel ist es, eine sich selbst tragende Population zu etablieren.“ Dr. Holger Buschmann dankte allen Projektbeteiligten für die gute Zusammenarbeit und wies darauf hin, dass neben der Wiederansiedlung an sich ganz besonders der Wissenszuwachs über das natürliche Verhalten und die bevorzugten Habitate bei dem Projekt im Vordergrund steht. „Leider ist bisher sehr wenig über die Moorente bekannt, da sie sehr heimlich lebt und frühzeitig in weiten Bereichen Deutschlands ausgestorben ist. Das wollen wir mit diesem Projekt ändern“, so Dr. Buschmann.
Almut Kottwitz, Staatssekretärin im Niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz, sagte: „Das Umweltministerium unterstützt die Bemühungen zur Wiederansiedlung der Moorente und wir wünschen vollen Erfolg. Es ist bemerkenswert, welche Erfolge dem behördlichen und dem ehrenamtlichen Naturschutz, getragen von der ökologischen Station Steinhuder Meer und dem NABU Niedersachsen, hier schon gelungen sind.“
Prof. Dr. Axel Priebs, Dezernent für Umwelt, Planen und Bauen der Region Hannover, erklärte: „Die Auswilderung der Moorente ist ein interessantes Projekt, wir sind sehr gespannt auf die Erfolge.“
Für die Etablierung einer selbsterhaltenden Population der Moorente am Steinhuder Meer, sollen über einen Zeitraum von zunächst fünf Jahren Tiere gezüchtet und ausgewildert werden. Die Nachzucht der Moorenten erfolgt in der Wildtier- und Artenschutzstation Sachsenhagen sowie verschiedenen deutschen Zoos und Vogelparks, die ihren Moorentennachwuchs dem Projekt zur Verfügung stellen.
Der Transport und die Pflege der Enten aus den teilnehmenden zoologischen Einrichtungen bis zur Auswilderung werden durch die Wildtierstation koordiniert.
Im Jahr 2012 wurden bereits 68 Tiere freigelassen, im April dieses Jahres noch einmal 27 Exemplare. Bei aufmerksamer Beobachtung sind, auf Gräben und Gewässern entlang des Rundwanderweges um das Steinhuder Meer herum, einzelne Tiere zu beobachten. Zum ersten Mal werden die jetzt ausgewilderten Tiere, neben den obligatorischen metallenen Fußringen der Vogelwarte Helgoland, auch mit gelben Ringen ausgestattet, welche jeweils eine unterschiedliche, zweistellige Buchstabenkombination aufweisen. Damit sollen Beobachtungen und Identifizierungen im Gelände erleichtert werden.
Moorenten am Steinhuder Meer
Bisher insgesamt 95 Tiere ausgewildert
27. Mai 2013 - Im Zuge des durch den NABU Niedersachsen, die ÖSSM sowie die Wildtier- und Artenschutzstation Sachsenhagen durchgeführten Projektes zur Wiederansiedlung der Moorente am Steinhuder Meer, wurden Ende April 27 flugfähige Tiere, in drei Gruppen, im Bereich der NSG Meerbruchswiesen und NSG Wulveskuhlen ausgewildert. Damit liegt die Zahl der bisher (2012/13) im Rahmen des Projektes freigelassenen Enten bei 95.
In den Feuchtwiesen westlich des Steinhuder Meeres (NSG Meerbruchswiesen) erfolgte, wie im Vorjahr, die Errichtung einer Auswilderungsvoliere an einem der angelegten Kleingewässer. In dieser Voliere verbleiben die Enten noch ein paar Tage um sich an das Gewässerumfeld zu gewöhnen. Die ersten acht Tiere wurden am 25. April aus der Voliere entlassen. Neben dieser `sanften´ Auswilderungsmethode (engl. soft release), wird der Großteil der Tiere direkt aus den Transportboxen in die freie Wildbahn entlassen (engl. hard release). Derzeit wird noch untersucht, welche Form der Auswilderung mittelfristig am erfolgreichsten ist. In den Meerbruchswiesen wurden, neben den acht Enten aus der Voliere, zunächst neun weitere Tiere freigelassen. An den östlichen Uferbereichen des Steinhuder Meeres (NSG Wulveskuhlen/Ostufer) wurden zehn Enten ausgewildert.
Wie die im Jahr 2012 ausgewilderten Tiere, sind auch die diesjährigen jeweils mit einem Fußring aus Metall (Helgolandring) beringt. Voraussichtlich ab dem Sommer, werden die dann auszuwildernden Enten auch mit einem zusätzlichen gelben Farbring ausgestattet.
Von den im April ausgewilderten Moorenten sind nachweislich noch einige im Gebiet. So kommt es im Bereich der NSG Meerbruchswiesen und Meerbruch seitdem zu Sichtungen von Kleingruppen oder Einzeltieren. Auch am Ostufer des Steinhuder Meeres, im Bereich Flügelhorst (Großenheidorn-Strand), können weiterhin Tiere beobachtet werden. Auch hier sind meist einzelne Enten oder Paare in ruhigen Gewässerbereichen, im Bereich von Schilfgürteln und an Bootsstegen, anzutreffen. Es bleibt abzuwarten, ob die Tiere, welche auch bei der Balz beobachtet wurden, in diesem Jahr noch brüten und ob ein solcher Brutversuch überhaupt beobachtet werden kann.