Die Delegation ruderte in einem Mannschaftskanadier über die Hunte zur Schwimmblattzone des Dümmers.- Foto: Dieter Tarnow
Umweltminister Lies besichtigt Trauerseeschwalbenkolonie auf dem Dümmer
Mit dem Ruderboot zu einem einzigartigen Naturerlebnis
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Minister Lies beobachtete Seeadler auf dem Dümmer. - Foto: Dieter Tornow
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Auf dem Ausflug herrschte gute Laune beim NABU-Landesvorsitzenden Dr. Holger Buschmann und dem Umweltminister Olaf Lies. - Foto: Dieter Tornow
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Die Huntemündung - Foto: Dieter Tornow
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Gruppenfoto am Dümmer - Foto: Dieter Tarnow
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Beim Blick durchs Mikroskop konnte der ökologische Zustands untersucht werden. - Foto: Dieter Tornow
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Trauerseeschwalbe auf dem Dümmer. - Foto: Naturschutzring Dümmer e.V./Frank Apffelstaedt
3. Juli 2018 - Der Dümmer lässt sich am besten per Boot erleben. Von diesem kleinen Abenteuer konnte sich heute auch Umweltminister Olaf Lies, im Rahmen seiner Sommerreise, überzeugen. Er ruderte gemeinsam mit Dr. Holger Buschmann, Landesvorsitzender des NABU Niedersachsen, Vertretern des Naturschutzes vor Ort und Journalisten in einem Mannschaftskanadier über die Hunte zur Schwimmblattzone des Dümmers. Von dort aus konnten sie eine Trauerseeschwalbenkolonie aus nächster Nähe, aber sicherer Entfernung, beobachten - ein einzigartiges Naturerlebnis!
Im vorigen Jahrhundert besiedelte die Trauerseeschwalbe in Mitteleuropa noch ausgedehnte Sumpfgebiete, durch Trockenlegung und Intensivierung der Landnutzung ist ihr Lebensraum heute auf kleinste Gebiete beschränkt. Dementsprechend gingen die Artenbestände seit dem 20.Jahrhundert und insbesondere ab den 1960er-Jahren überregional dramatisch zurück. In Deutschland zählt die Trauerseeschwalbe heute zu den vom Aussterben bedrohten Vogelarten.
Hier wird die Art als stark gefährdet eingestuft. Sie kommt in Niedersachsen nur noch an wenigen Stellen vor und ist in hohem Maß von Artenhilfsmaßnahmen abhängig. „Der Dümmer ist eines der wichtigsten Brutgebiete der Trauerseeschwalbe in Niedersachsen und auch bundesweit“, sagt Dr. Holger Buschmann. „Dank der Arbeit des Naturschutzrings Dümmer kann die Trauerseeschwalbe hier wieder leben.“
Das Artenschutzprojekt "Trauerseeschwalbe" wird seit über 30 Jahren vom Land Niedersachen finanziell gefördert. Diese Vogelart nistet seit den 1980er-Jahren auf künstlichen Nisthilfen, da die natürlichen Nistplätze, Wasserpflanzenteppiche, fast überall verschwunden sind. „Über viele Jahre hinweg war dieses Projekt eine Erfolgsgeschichte”, berichtet Frank Körner vom Naturschutzring Dümmer e.V., der seit 25 Jahren das Projekt kontinuierlich betreut. Neuerdings sorgen sich die Naturschützer um den Nachwuchs der Vogelart, denn Karpfen und Lachmöwen verursachen Störungen in der Kolonie.
Minister Lies informierte sich über die neuen, erfolgversprechenden Konzepte des Naturschutzrings zur Verbesserung der Situation. „Zusammen mit dem Naturschutzring haben wir es am Dümmer in den vergangenen Jahrzehnten geschafft, den Bestand der Trauerseeschwalbe durch gezielte Maßnahmen zu erhalten und sogar zu fördern“, sagte Umweltminister Olaf Lies. „Diese Naturschutzleistung gilt es zu sichern. Da die Ursachen für den geringen Bruterfolg der Trauerseeschwalbe in den letzten Jahren bekannt sind, können wir gemeinsam mit geeigneten Maßnahmen gegensteuern. Es muss uns gelingen, diese seltene Brutvogelart für Niedersachsen zu erhalten.“
Anschließend begutachtete die Gruppe den Zustand des Röhrichts am Dümmer und des Dümmerwassers. Ausgestattet mit Messgeräten nahm Minister Lies eine Wasserprobe. Sie ermöglicht einen aktuellen Einblick in den ökologischen Zustand des Sees.
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