Bruterfolg der Moorente am Steinhuder Meer
NABU-Wiederansiedlungsprojekt zeigt Wirkung
25. August 2017 - Auch wenn es ein bisschen gedauert hat, so kann der NABU Niedersachsen auch in diesem Jahr Bruterfolge bei den Moorenten am Steinhuder Meer vermelden. „Anders als in den Jahren 2015 und 2016, als bereits im Juni junge Moorenten gesichtet wurden, gelang die Sichtung 2017 erst Anfang August“, erklärt Florian Melles, NABU-Projektleiter. So konnte zu Beginn des Monats jeweils ein bereits ausgewachsenes Jungtier im Naturschutzgebiet Totes Moor und auf einem innerstädtischen Teich in Wunstorf beobachtet werden. Da beide Tiere keine Fußringe trugen, die im Wiederansiedlungsprojekt bei allen ausgewilderten Moorenten obligatorisch sind, handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um Nachwuchs, der im Umfeld des Steinhuder Meeres geschlüpft ist.
„Auch wenn diese Sichtung im Vergleich zu den Vorjahren recht spät erfolgte, so sind wir immer davon ausgegangen, dass die Moorenten auch 2017 wieder in freier Wildbahn brüten“, erklärt Florian Melles. Da sich die Moorenten zum Brüten an abgelegene Gewässer in den Schutzgebieten zurückziehen, ist es wahrscheinlich, dass erfolgreiche Brutversuche übersehen werden. Von weiteren Jungtieren ist also auszugehen. Es kaum noch festzustellen, an welchen Gewässern die Jungtiere geschlüpft sind, da die meisten inzwischen fliegen können.
Neben den beiden gesichteten Jungtieren konnte Mitte August ein Erpel ohne Fußringe in den Meerbruchswiesen bei Rehburg beobachtet werden. Es handelt sich wohl um ein ausgewachsenes Tier, das schon im Jahr 2016 oder früher geschlüpft ist. Die Beobachtung eines ausgewachsenen und nicht beringten Tieres im Umfeld des Steinhuder Meeres zeigt nicht nur, dass die Moorente hier erfolgreich brütet, sondern auch, dass einige Tiere auch für längere Zeit im Gebiet bleiben und scheinbar gut zurechtkommen. Die Qualität der Lebensräume, etwa hinsichtlich ihres Nahrungsangebotes und der Verfügbarkeit geeigneter Nistplätze, scheint für eine mittelfristig erfolgreiche Wiederansiedlung der Moorente zu sprechen.
Damit die Moorente am Steinhuder Meer aber eine selbsterhaltende Population aufbauen kann, muss die Zahl der erfolgreich brütenden Tiere noch höher liegen. Um dies zu erreichen, sind auch für die nächsten zwei bis drei Jahre noch Auswilderungen geplant. Der NABU Niedersachsen führt das Projekt "Wiederansiedlung der Moorente am Steinhuder Meer" im Auftrag des Niedersächsischen Umweltministeriums seit 2012 durch.
Beobachtungen von Moorenten können weiterhin gerne unter der Rufnummer 05027/9672 an den NABU gemeldet werden. Unter dieser Nummer werden auch Fragen beantwortet.
mehr über das Projekt:
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