Lebensraum für die Rohrdommel
Errichtung eines Flachgewässers in den Schilfflächen
2. Oktober 2014 - Die durch das Land Niedersachsen im Rahmen der Artenschutzverträge finanzierte Maßnahme beinhaltete die Anlage eines etwa 1.000 Quadratmeter großen Flachgewässers, welches über eine etwa 30 Meter lange Rinne mit dem Heerter See verbunden ist. Das Gewässer dient als weiteres Strukturelement in den Schilfröhrichten südwestlich des Sees. Wie die weiteren, bereits 2009 und 2012 angrenzend errichteten Wasserkörper, soll sich die neu angelegte Wasserfläche zu einem kleinräumigen Nahrungs-, Rast- und Bruthabitat für Vogelarten der Schilfflächen, insbesondere der Rohrdommel, entwickeln.
Das Gewässer liegt, durch einen zirka 25 Meter breiten Schilfstreifen getrennt, südwestlich des Heerter Sees. Durch die etwa einen Meter breite und 0,5 Meter tiefe Verbindungsrinne besteht ein Austausch zwischen beiden Wasserkörpern. Die Verbindung erschließt besonders Jungfischen und wasserbewohnenden Wirbellosen zusätzliche schützende Lebensräume innerhalb des Schilfgürtels. Auch schilfbewohnende Vogelarten, wie die genannte Rohrdommel, profitieren von der verlängerten Schilfkante. Wasservögeln wie Haubentaucher oder verschiedenen Entenarten bieten sich ebenfalls zusätzliche Habitate. Die geringe Wassertiefe von maximal 1,2 Metern und die windgeschützte Lage sollten zu einer Etablierung von Wasserpflanzen führen, die wiederum Nahrung und Lebensraum für zahlreiche Tierarten darstellen.
Der bisher an Strukturen arme Schilfkörper konnte durch die umgesetzten Maßnahmen insgesamt aufgelockert werden. Der Einbau des geförderten lehmigen Bodenmaterials erfolgte im unmittelbaren Umfeld des neuen Gewässers. Da es stark von Schilfrhizomen durchsetzt ist, ist mit einem raschen Aufwuchs von Röhricht zu rechnen.
Der NABU Niedersachsen übernimmt zukünftig die Erfolgskontrolle der Projektfläche. Da die errichteten Gewässer in der Kernzone des Naturschutzgebietes liegen, sind sie von Naturbeobachtern leider nicht zu erreichen. Vom Beobachtungsturm am südlichen Ufer des Heerter Sees besteht jedoch ein guter Blick auf die westlich gelegenen Schilfzonen.
Auskünfte zur Maßnahme und dem Heerter See erteilt der NABU-Niedersachsen unter 05037 / 9672.
Ruhezonen für die Rohrdommel in den Düpenwiesen
2012 angelegte Gewässer werden bereits von zahlreichen Arten genutzt
Im Herbst 2012 wurden im Naturschutzgebiet „Südliche Düpenwiesen“ bei Wolfsburg, Maßnahmen zur Aufwertung der Schilfröhrichte durch den NABU Niedersachsen umgesetzt. Das vom Land Niedersachsen und der Bingo-Umweltstiftung geförderte Projekt dient insbesondere dem Schutz der Rohrdommel und anderer seltener Arten dieses Lebensraumes.
Im Rahmen der Arbeiten erfolgte die Anlage von drei je 500 bis 800 m² großen Stillgewässern sowie die teilweise Wiederherrichtung und Neumodellierung eines verlandeten Grabens, auf etwa 100 Metern Länge. Die Gewässer wurden inmitten einheitlicher, großflächiger Schilfflächen angelegt. Das in weiten Teilen unter Schutz stehende Gebiet der Düpenwiesen weist, für niedersächsische Verhältnisse, großflächige Schilfbestände auf, die einen wertvollen Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzen darstellen. Die neuen Gewässer stellen zusätzliche Strukturelemente in diesem Lebensraum dar. Hohe Wasserstände, etwa im Winter, sorgen für eine Verbindung der Gewässer und des Grabens mit den umliegenden Schilfflächen, so dass unter anderem Fische aus einem nahe liegenden See einwandern können. Diese stellen wiederum Nahrung für die Rohrdommel dar.
Im Sommer 2013 sind die Ufer der neugeschaffenen Gewässer noch nicht bewachsen. Auf den etwas trockeneren Standorten blühen Pflanzen wie Blutweiderich oder verschiedene Hahnenfüße. Das zieht eine Vielzahl von Insekten, insbesondere Schmetterlinge an. Im wiederhergestellten abflusslosen Graben hat sich bereits Wasserschlauch ausgebreitet und zahlreiche Libellen sind entlang der Ufer zu entdecken. In einigen Jahren wird das Schilf bis an die Ufer der Kleingewässer herangerückt sein. Derzeit gibt es noch größere Freiflächen, die durch die Baumaßnahmen entstanden sind und auf denen das Bodenmaterial aufgebracht wurde. Aufgrund der Lage der Projektfläche inmitten der streng geschützten Schilffläche, sind die Gewässer von außerhalb nicht einzusehen und können leider nicht aufgesucht werden.
Heerter See
Stillgewässer in den Schilfröhrichten entwickeln sich positiv
Bereits im September 2012 erfolgte im Rahmen der Vogelschutzprojekte des NABU die Anlage eines Stillgewässers auf Flächen der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe in den Schilfgürteln des Heerter Sees in Salzgitter (NSG „Klärteich III bei Salzgitter Heerte“). Die Errichtung des Gewässers hat das Ziel, zusätzliche Habitatstrukturen für schilfbewohnende Vogelarten, und hier insbesondere für die Rohrdommel, zu schaffen. Die für niedersächsische Verhältnisse ausgedehnten und damit wertvollen Schilfröhrichte rund um den Heerter See, sind ein in weiten Teilen relativ dichter, kompakter Schilfkörper, dessen Inneres allerdings nur wenige Strukturen aufweist, die die Rohrdommel nutzen kann. Durch die Anlage von Stillgewässern innerhalb dieses Schilfkörpers entstehen Bereiche, die dieser seltenen Reiherart als Rückzugsräume und Nahrungshabitate dienen können. Bereits im Jahr 2009 wurden durch die Umweltbehörde der Stadt Salzgitter zwei kleine Gewässer in den südwestlich des Sees gelegenen Schilfgürteln angelegt. Das durch den NABU errichtete, etwa 600 m² messende Gewässer, liegt in unmittelbarer Nähe dieser kleinen „Tümpel“. Es wurde aus Fördermitteln des Landes und der Niedersächsischen Bingo- Umweltstiftung finanziert.
Eine Begutachtung der Projektfläche im Oktober 2013 zeigte, dass das durch die Bauarbeiten vorübergehend zurückgedrängte Schilf das neue Gewässer bereits vollständig umschlossen hat. Im Wasser konnten zahlreiche Wirbellose und kleinere Fische beobachtet werden. Auch zahlreiche Wasserfrösche bevölkerten die Ufer. Das Gewässer stellt somit bereits ein Jahr nach der Fertigstellung eine für die Rohrdommel potentiell nutzbare Kleinstruktur dar.
Für 2014 ist die Schaffung weiterer Gewässerelemente zur strukturellen Aufwertung der Schilfgürtel angedacht. So ist die Errichtung eines weiteren „Schilfgewässers“ geplant, welches über einen Graben direkt mit dem Heerter See verbunden wird. Dadurch soll eine bessere Verbindung zwischen Seefläche und Schilfgürtel und damit zusätzliche Strukturen für schilfbewohnende Arten entstehen. Die sehr scheue Rohrdommel nutzt gerne Schilfkanten an Stillgewässern und Gräben.
Aufgrund der Lage der Projektfläche inmitten der streng geschützten Schilffläche, sind die Gewässer von außerhalb nicht einzusehen und können leider nicht aufgesucht werden. Für interessierte Beobachter besteht allerdings die Möglichkeit, die Schilfflächen von einem Beobachtungsturm am südlichen Ufer des Heerter Sees aus zu beobachten. Entlang des Seeufers gibt es zudem weitere Aussichtspunkte.