Saatkrähen-Webcam
Der Blick ins Nest
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4. Juni 2021- Im dritten Jahr in Folge übertrug die über einem Nest der Saatkrähenkolonie des Jeverschen Schlossparks installierte Kamera Live-Aufnahmen des Brutgeschäftes der Saatkrähe „Mathilde“. Wie bereits in den Vorjahren wurde dieses Angebot intensiv angenommen: der Live-Stream wurde in diesem Frühjahr über die Webseiten der beteiligten Partner insgesamt über 35.000 mal angeklickt.
„Zunächst begann diese Saison nicht optimal“, berichtet Petra Walentowitz, Initiatorin des Projektes. „Anfang März verrutschten Kamera und Nest während eines heftigen Sturmes. Es konnte jedoch glücklicherweise alles wieder zurechtgerückt werden. Dadurch befand sich die Kamera in diesem Jahr in unmittelbarer Nähe des Nestes, so dass sich das Brutgeschehen aus besonders kurzer Distanz beobachten ließ.“
Drei Küken wurden flügge
Auf diese Weise konnte beobachtet werden, wie nach der Fertigstellung des Nestes ab dem 19. März zunächst ein erstes Gelege aus drei Eiern entstand, das jedoch verloren ging. Anfang April legte „Mathilde“ daraufhin fünf Eier nach, aus denen nach geduldiger Brut zwischen dem 19. und 21. April drei Küken schlüpften. Dank der intensiven Pflege und Fütterung durch die Elternvögel entwickelten sie sich prächtig. Im Alter von knapp fünf Wochen wurden sie schließlich flügge und verließen am 25. Mai das Nest, nachdem sie zuvor probehalber Ausflüge in die Zweige der Nestumgebung unternommen hatten.
„Dadurch, dass uns die Daten und Aufnahmen auch der letzten Jahre zur Verfügung stehen, haben wir nun sehr interessante Vergleichsmöglichkeiten“, berichtet Werner Menke, Naturschutzbeauftragter des Landkreises Friesland und Vorsitzender der Wissenschaftlichen Arbeitsgemeinschaft für Natur- und Umweltschutz (WAU). „In diesem Jahr beispielsweise flogen die Jungvögel 8 bzw. 14 Tage später aus als in den beiden Vorjahren. Mittlerweile verfügen wir über umfangreiches Datenmaterial über das Verhalten der Vögel und die verschiedenen Brutsaisons, das immer wieder neue und erstaunliche Erkenntnisse liefert. Dieses könnte zum Beispiel im Rahmen einer wissenschaftlichen Arbeit ausgewertet werden.“
Rauchschwalben-Nest noch unbesetzt
Um auch weitere Tierarten des Schlossparks kennenzulernen, installierte die Arbeitsgruppe „Live dabei“ zwei weitere Kameras über einem Rauchschwalbennest sowie in einem Schleiereulen-Nistkasten im Eulenturm des Schlosses. „Bis diese Kameras geschaltet werden, müssen wir uns jedoch noch etwas gedulden“, so Antje Sander vom Schlossmuseum Jever. „Das Rauchschwalbennest wurde bisher leider noch nicht bezogen, und in den Schleiereulen-Nistkasten zog zunächst eine Dohlenfamilie ein.“
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