Aktionsbündnis erfolgreich gegründet
Bauernhöfe statt Agrarfabriken Nord-West
02. November 2010 -
„Dass am Ende 42 Personen und Organisationen sofort ihren Beitritt erklärt haben, ist ein toller Erfolg,“ sind sich die Initiatoren einig. Zu den Gründungsmitgliedern (1. November 2010) gehören neben den Organisatoren auch die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL), Attac, die Anwohnerinitiative Nordhümmling, die BI Hestrup gegen Mastställe, die BI gegen Hähnchenmast im Rheiderland, die Interessengemeinschaft Gesundes Leben e.V., die NABU-Gruppen Altkreis Lingen, Altkreis Meppen und Emsland Nord und die Biologische Schutzgemeinschaft Hunte-Weser-Ems (BSH).
Hermann-Josef Schomakers beschrieb einleitend die Anfänge des Widerstandes. „Es war reine Notwehr gegen einen auswärtigen Investor,“ erklärte der Vertreter der BI Nordhümmling. Katja Hübner, Mitarbeiterin des NABU-Regionalverbandes, wies nachfolgend darauf hin, dass zwar durch die Zusammenarbeit von BIs und Naturschutzverbänden und durch Unterstützung von Rechtsanwalt Peter Kremer und Gutachter Knut Haverkamp schon erreicht worden sei, dass der Landkreis Emsland nun von den Antragstellern von Massentierhaltungsanlagen Brandschutz- und Keimgutachten fordere. Dies sei jedoch noch kein Grund, sich entspannt zurückzulehnen. Vielmehr müsse nun kritisch verfolgt werden, wie diese Gutachten inhaltlich aussähen. Dafür sei es dringend geboten, dass man sich selbst informiere und eigene Gutachten in Auftrag gebe. Dafür wolle das Aktionsbündnis die erforderlichen Finanzmittel über Spenden einwerben. Des weiteren seien der Informationsaustausch, die gegenseitige Unterstützung bei verschiedenen Aktionen und die politsche Einflussnahme zur Änderung der rechtlichen Rahmenbedingungen für industrielle Tierhaltungsanlagen wichtige Aufgaben des Aktionsbündnisses.
Eckehard Niemann von der AbL erläuterte, dass das Aktionsbündnis auch durchaus im Interesse der mittelständischen Landwirte liege. So sei es beispielsweise keinesfalls erstrebenswert, sich durch den Betrieb von großen Hähnchenmastanlagen in die Abhängigkeit von großen Konzernen zu begeben. Auch sei der vom Aktionsbündnis angestrebte Abbau der Überschussproduktionen durchaus im Sinne der Landwirte, da nur so angemessene Preise für landwirtschaftliche Produkte erzielt werden könnten.
Maria Feige-Osmers (BUND Kreisgruppe Meppen) warb darüber hinaus um die Beachtung der Belange des Tierschutzes und wies auf die ernährungsphysiologischen Vorteile von geringerem Fleischkonsum und von Produkten aus artgerechter Tierhaltung hin.
Einzelpersonen oder Organisationen, die Mitglied des Aktionsbündnisses werden möchten, können sich formlos unter Angabe der Kontaktdaten (Adresse, E-Mail) melden beim
NABU-Regionalverband Emsland / Grafschaft Bentheim
Haselünner Str. 15
49716 Meppen
05931 / 4099630
NABU.EL-NOH@t-online.de
oder beim
BUND
Maria Feige-Osmers
05931 / 3249
Marfeigos@gmx.de.
Die Mitgliedschaft ist kostenlos, Spenden sind willkommen. Weitere Informationen sind erhältlich unter www.NABU-Emsland.de.
Bündnis gegen Massentierhaltung
NABU und BUND laden zur Gründungsversammlung ein
27. Oktober 2010 -
Der NABU-Regionalverband Emsland / Grafschaft Bentheim und die BUND-Kreisgruppe Emsland laden in Zusammenarbeit mit verschiedenen Vertretern von Bürgerinitiativen zur Gründungsversammlung eines regionalen Aktionsbündnisses gegen Massentierhaltungsanlagen ein. Die Veranstaltung findet am 1. November um 19.00 Uhr im Kommunikationszentrum Surwold, Schleusenstr.74 statt. Als Referenten werden Eckehard Niemann (Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft), Vertreter der Bürgerinitiative Nordhümmling und Vertreter der anerkannten Naturschutzverbände teilnehmen.
Das Aktionsbündnis soll nicht nur Naturschutzvereinen und Bürgerinitativen offenstehen, sondern auch kirchlichen Organisationen, sonstigen gemeinnützigen Vereinen und Einzelpersonen eine Basis bieten, um gegen die negativen Folgen der industriellen Tierhaltung vorzugehen und für die bäuerliche Landwirtschaft einzutreten. „Die Zahl insbesondere der Hähnchenmastanlagen im Emsland übersteigt bereits jetzt das für Mensch und Umwelt verträgliche Maß. Es ist Zeit, dass sich alle Massenmast-Gegner zusammenschließen, Informationen austauschen, die Bevölkerung über die zahlreichen nachteiligen Folgen der industriellen Tiermastanlagen informieren und gegen die weiteren Genehmigungsanträge für neue Stallbauten vorgehen“, so Katja Hübner, Mitarbeiterin des NABU-Regionalverbandes. „In den vergangenen Wochen hat sich - nicht zuletzt durch den Einsatz von Bürgerinitiativen und Naturschutzverbänden - schon viel bewegt. Gemeinsam können wir noch viel erreichen,“ macht die diplomierte Landespflegerin Mut, sich für diese Sache einzusetzen.