Widerruf Atommüll-Lager Schacht Konrad
Bündnis fordert Widerruf des Planfeststellungsbeschlusses
6. Dezember 2023 - Ebenfalls im Gepäck hatten die Atomkraftgegner*innen bei der Kundgebung um 5 vor 12 Uhr vor dem Umweltministerium in Hannover eine symbolisch geöffnete Tür. Ein Bündnis aus Umweltorganisationen und Bürgerinitiativen forderte das Umweltministerium damit auf, dem 2021 eingereichten Antrag auf Widerruf des Planfeststellungsbeschlusses für das geplante Atommüll-Lager Schacht Konrad unter Salzgitter endlich stattzugeben. Der Leiter der niedersächsischen Atomaufsicht, Andreas Sikorski, nahm das Präsent stellvertretend für Umweltminister Christian Meyer entgegen.
Ludwig Wasmus von der AG Schacht Konrad erklärte zum Anlass der Kundgebung: „Gegen die Einlagerung von mittel- und schwach radioaktivem Atommüll in dem alten Eisenerzbergwerk ‚Schacht Konrad’ in Salzgitter gibt es mehr Argumente als ein Adventskalender Türchen hat! Die Planungsgrundlage für das Endlager-Projekt ist hoffnungslos überaltert. Nach heutigem Stand von Wissenschaft und Technik würde das Vorhaben niemals eine Genehmigung erhalten.“
„Bereits seit 2,5 Jahren liegt unser Antrag auf Widerruf des Planfeststellungsbeschlusses für Schacht Konrad dem Umweltministerium vor. Umweltminister Christian Meyer hat angekündigt, bis Ende des Jahres darüber zu entscheiden. Wir stellen ihm heute eine symbolische offene Tür vor das Ministerium und laden ihn ein, hindurchzugehen und die Genehmigung für dieses unsichere Endlager zurückzunehmen“, erklärt Susanne Gerstner vom BUND Niedersachsen das Aktionsbild. „Der Umweltminister kann den Sack zumachen und damit das tun, was schon vor Jahrzehnten hätte passieren müssen. Nur Mut, Herr Minister Meyer! Tun Sie das einzig Richtige und geben Sie unserem schlüssig begründeten Antrag statt!“, ergänzt Petra Wassmann vom NABU Niedersachsen.
Kein gutes Weihnachtsgeschenk für nachfolgende Generationen
Helge Bauer von der Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt warnt davor, am „Endlager“-Projekt „Schacht Konrad“ festzuhalten: „Wer heute noch glaubt, dieses nasse Eisenerzbergwerk wäre ein geeigneter Ort, um Atommüll zu vergraben, glaubt auch noch an den Weihnachtsmann. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis dort eingelagerte radioaktive Stoffe wieder austreten. Auch für den schwach- und mittelaktiven Atommüll braucht es ein bundesweites Suchverfahren nach dem Stand von Wissenschaft und Technik und mit ordentlicher Bürger*innen-Beteiligung. Eine zweite Asse ist kein gutes Weihnachtsgeschenk für die nachfolgenden Generationen, Herr Meyer.“
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