100.000 Unterschriften gegen Holzverbrennung
Energiekonzerne an der Nordseeküste wollen bald in umgerüsteten Kohlekraftwerken massenhaft Holz verbrennen. Die Pläne stoßen auf breiten Widerstand. Mehr →
25. September 2023- In einem offenen Brief an Politik und Unternehmen wird der Stopp der Planungen gefordert. Diese würden zu erheblichen Klima- und Naturbelastungen führen. Unterstützt wird die Forderung von mehr als 100.000 Menschen, die sich entsprechenden Petitionen der Organisationen Deutsche Umwelthilfe und ROBIN WOOD sowie NABU angeschlossen hatten. Bereits am letzten Donnerstag wurde in Hamburg gegen die ebenfalls geplante Umrüstung des dortigen Heizkraftwerks protestiert und die Unterschriften an den Ersten Bürgermeister Peter Tschentscher übergeben.
Sascha Müller-Kraenner, DUH-Bundesgeschäftsführer: „Die Verbrennung von Holz in Großkraftwerken setzt ohnehin gestresste Wälder einem zusätzlichen gigantischen Nutzungsdruck aus und schafft undurchsichtige Importabhängigkeiten. Gemeinsam mit über 100.000 Unterstützenden fordern wir daher von den zuständigen Politikerinnen und Politikern eine klare Absage an die Holzverbrennung in Kohlekraftwerken. Es kann nicht sein, dass in Wilhelmshaven und anderen Städten unter dem Vorwand der Energiewende der Umwelt und dem Klima massiv geschadet wird.“
Stefanie Eilers, Vorsitzende des NABU Wilhelmshaven: „Wälder im großen Maßstab in umgerüsteten Kohlekraftwerken zu verfeuern, ist eine klimaschädliche Sackgasse. Anstatt auf die industrielle Verbrennung von Holz zu setzen, brauchen wir Investitionen in echte emissionsfreie erneuerbare Energien und in Maßnahmen, die den Energiebedarf reduzieren.“
Jana Ballenthien, ROBIN WOOD-Waldreferentin: „Die Pläne in Wilhelmshaven sind Irrsinn. Für die Herstellung der Pelletmengen ist so viel Holz nötig, wie jährlich in ganz Niedersachsen eingeschlagen wird. Wer Waldholz in Kraftwerken verfeuert, ist auf dem direkten Weg zurück ins Mittelalter. Intakte Wälder sind elementar für den Klima- und Artenschutz.“
Rita Frost, Waldreferentin des Natural Resources Defense Council, USA: „Enviva ist weltweit Marktführer bei der Pelletproduktion. Um diese Position zu erlangen, hat Enviva Greenwashing wie aus dem Lehrbuch betrieben. Das Unternehmen hat Holz aus dem Kahlschlag von Laubwäldern eines globalen Biodiversitäts-Hotspots bezogen und zu Lasten der lokalen Bevölkerung gegen Gesetze zur Luftqualität verstoßen. Enviva ist das schlimmste Beispiel einer Industrie, die nachweislich klimaschädlich ist und ein Hindernis für echte erneuerbare Energie darstellt.“
Energiekonzerne an der Nordseeküste wollen bald in umgerüsteten Kohlekraftwerken massenhaft Holz verbrennen. Die Pläne stoßen auf breiten Widerstand. Mehr →
Der Ausstieg aus der Kohle ist beschlossene Sache und so schauen sich die großen deutschen Stromerzeuger nach Alternativen um. Statt Kohle wollen sie künftig Holz verbrennen. Mehr →
Laut „Spiegel“ wollen Deutsche Umwelthilfe, BUND und NABU wegen des hohen Feinstaub-Ausstoßes eine Initiative starten, um Holzöfen ohne Partikelfilter zu verbieten. Das ist falsch. Mehr →