Bestandsschutz für seltene Hummelarten
Das Hummelprojekt geht in die zweite Runde
Im Hummelprojekt des NABU Niedersachsen geht es um eine Wiederansiedlung seltener Hummelarten in Niedersachsen. Das Projekt ist bundesweit einzigartig. Mehr →
Mit der Hummelbestimmungs-App kann jeder Hummeln im eigenen Garten bestimmen und seine Beobachtung später an die Datenbank senden. - Foto: Nicole Feige
Zur Bestimmung wird die Hummel vorübergehend in einem Glas oder eine Becherlupe verwahrt. - Foto: Rolf Witt
Das neue Meldetool in der Hummelbestimmungs-App im Bestimmungssystem ID-Logics.
7. Oktober 2019 - Der Sommer neigt sich dem Ende zu. Noch fliegen einige Hummelarten emsig von Blüte zu Blüte und treffen die letzten Vorbereitungen für die Wintersaison, während andere bereits ihre Flugzeit beendet haben. Welche Hummelarten jetzt noch unterwegs sind, kann jeder ganz leicht mit der neuen Hummelbestimmungs-App von ID-Logics herausfinden.
Entwickelt wurde die App in einem interdisziplinären Team gemeinsam von Prof. Dr. Jorge Groß, Universität Bamberg, und den Hummelexperten Rolf Witt, Martin Franke vom NABU Niedersachsen und Dr. Armin Blöchl von der Tierärztlichen Hochschule Hannover. Alle 41 in Deutschland vorkommenden Hummelarten sowie vier weitere in den Nachbarländern vorkommende Arten werden berücksichtigt. Fast alle können mithilfe dieser App über die Beantwortung von Fragen zum äußeren Erscheinungsbild bestimmt werden. „Außerdem erhalten Naturfreunde Hintergrundinformationen über Hummelarten durch Lernvideos und Steckbriefe“, so Jorge Groß. Seit Ende März hatten Ehrenamtliche aus dem Hummelprojekt die Bestimmungs-App getestet und wertvolle Tipps zu Verbesserungen gegeben.
Bestimmungshilfe für Laien
Jetzt wurde die App im Rahmen des Projekts „Bestandsschutz seltener Hummelarten in Niedersachsen“ um eine Meldefunktion und eine Datenbank erweitert. Technisch umgesetzt wurde diese Funktion von der INITREE Software GmbH, die die Bestimmungs-App auch entwickelt hat. „Damit ist es möglich, die im Gelände bestimmten Arten mit der App direkt an eine Datenbank zu melden. Die Fundorte sind auf der neuen Webseite www.hummelmeldung.de zu sehen“, erklärt NABU-Projektleiterin Nicole Feige.
Die App ist nicht nur eine große Hilfe für den Laien im eigenen Garten, der sich in die Insektenbestimmung einarbeiten möchte, sondern sie liefert mit den Zusatzfunktionen auch wertvolle Grundlagen für das NABU-Hummelschutzprojekt: „Denn nur, wenn wir wissen, wo sich in der Landschaft die letzten Hummeln bedrohter Arten wie Moos-, Sand- oder Deichhummel aufhalten, können wir versuchen, diese vor dem Aussterben zu retten“, so Projektmitarbeiter Rolf Witt. „Unser Projekt lebt von der Mitarbeit vieler ehrenamtlicher Hummelerfassern und -erfasserinnen. Nur so ist es realisierbar, an möglichst vielen Orten in Niedersachsen nach Hummeln zu suchen und ein Verbreitungsbild zu bekommen“, betont Nicole Feige. „Das Meldetool leistet dabei eine wertvolle Hilfe.“
Noch ist die Meldefunktion nur den ehrenamtlichen ProjektmitarbeiterInnen vorbehalten und daher nicht automatisch freigeschaltet. Wer sich aber für eine Mitarbeit interessiert, kann sich bei der Projektleitung melden und sich nach Absprache kostenlos freischalten lassen.
Die App ist unter dem Namen „ID-Logics“ kostenlos erhältlich. Apple bietet die App Apple-Store an, Android auf Google Play. Die Artgruppe Hummeln muss nach der Installation von ID-Logigcs separat heruntergeladen werden (ebenfalls kostenlos). Mehr über die Bestimmungs-App: http://id-logics.com
Im Hummelprojekt des NABU Niedersachsen geht es um eine Wiederansiedlung seltener Hummelarten in Niedersachsen. Das Projekt ist bundesweit einzigartig. Mehr →