Damit das Fest der Liebe nicht zur Müllorgie wird
10 Tipps für ein ökologisches Weihnachtsfest



Baumschmuck aus Papier - Foto: Hans-Heinrich Köhnecke
Tipp 1: O Tannenbaum, o Tannenbaum!
Bezüglich ihrer Umweltverträglichkeit können die meisten Weihnachtsbäume leider nicht punkten. Sie stammen aus Kulturen, die durch den massiven Einsatz von Düngern und Pestiziden die Umwelt belasten. Besser sind heimische Bäume aus Durchforstungsmaßnahmen, von Sonderflächen unter Strom- oder auf Leitungstrassen oder ökologisch angebaute Weihnachtsbäume. Letztere sind am FSC-, Naturland- oder Bioland-Siegel zu erkennen. Eine tolle Alternative zum üblichen Weihnachtsbaum ist ein Baum aus natürlichen Materialien, der ganz einfach aus Ästen, Kordeln und etwas Schmuck selbstgebastelt und an die Wand gehängt werden kann.
Besser als sich jedes Jahr einen neuen Baum zu kaufen, ist, aus den Samen eines Nadelbaums seinen eigenen Baum im Topf ziehen. Bis eine ansprechende Weihnachtsbaumgröße erreicht ist, vergehen zwar ein paar Jahre, dennoch ist es eine Freude, den eigenen Baum wachsen zu sehen. Alternativ können auch Zweige dekoriert oder größere Zimmerpflanzen für die Weihnachtszeit geschmückt werden.
Tipp 2: Den Tannenbaum mit Naturmaterialien schmücken
Zum umweltverträglichen Christbaumschmuck gehören Nüsse, Holz, Plätzchen, Stoffbänder, Obst und Figuren aus Papier, Holz, Stroh oder Wachs. Damit lassen sich Christbäume wunderschön dekorieren. Vermeiden sollte man Schnee- und Glitzersprays.
Tipp 3: Bienenwachskerzen verwenden
Kerzen bestehen heute meistens aus Erdöl (Paraffin) oder Pflanzenöle (Stearin), letztere sehr oft aus nicht nachhaltig angebautem Palmöl. Daher sollte bei Kerzen aus Pflanzenölen darauf geachtet werden, dass der Rohstoff aus nachhaltigem Anbau kommt. Besonders zu empfehlen sind Kerzen aus Bienenwachs, die auch sehr schön aussehen. Das „RAL-Gütezeichen“ steht bei Kerzen für gesundheits- und umweltorientierte Grenzwerte für die Inhaltsstoffe, Dochte und Lacke. Teelichter gibt es auch ohne Aluschale und Glasschalen lassen sich neu befüllen. So wird überflüssiger Müll vermieden.
Tipp 4: Müll vermeiden, umweltfreundliche Geschenkverpackungen nutzen
Es muss nicht immer Geschenkpapier sein, erst recht nicht alubeschichtetes Schmuckpapier. Als Alternative bieten sich Geschenkhüllen aus Recyclingpapier, Kartons und Packpapier an, phantasievoll bemalt oder mit Gebäck, Zweigen, getrockneten Blättern und Blumen beklebt. Bänder aus Stoff müssen nicht im Müll landen, sondern können im kommenden Jahr wieder benutzt werden. Goldrichtig als geheimnisvoll schimmernde Verpackungen und gleichzeitig schöne Geschenke sind getönte Gläser und transparente Seidentücher.
Tipp 5: Fichtenzweig und echte Küsse!
Durch das Überangebot auf den Weihnachtsmärkten könnten Misteln wieder gefährdet werden. Und Vögel freuen sich im Winter über die Beeren. Ein Fichtenzweig tut’s doch auch mal als dezente Botschaft, oder?
Tipp 6: Naturkorken knallen lassen!
Wenn zum Jahreswechsel die Korken knallen, dann lieber aus Flaschen ohne umweltbelastende Zinn- oder Aluminiumaufsätze. Es gibt inzwischen zahlreiche Winzer und Sektkellereien, die auf zinn- oder aluminiumhaltige Flaschenverzierungen verzichten. Außerdem hat Kork eine gute Klimabilanz und lässt sich problemlos recyceln. Der prickelnde Inhalt hat garantiert die gleiche Wirkung.
Tipp 7: Wachsorakel statt Bleigießen
Warum nicht mal Kerzenwachs als Orakel? Das schont die Umwelt und sagt die Zukunft mindestens genauso zuverlässig voraus wie giftiges Schwermetall. Roter Wachs soll übrigens ideal sein für sichere Prognosen in Sachen Liebe.
Tipp 8: Geschenke der besonderen Art
Ein persönlich gestalteter Gutschein für eine gemeinsame Unternehmung wie einen Spaziergang im winterlichen Wald, eine geführte Exkursion, eine Vorlesestunde oder einen Kochabend sind für viele eine willkommene Überraschung – und belasten die Umwelt nicht. Eine gute Gelegenheit ist die ‚Stunde der Wintervögel‘. Dann lädt der NABU Niedersachsen dazu ein, eine Stunde lang die Vögel zu zählen, die man beispielsweise vor dem Fenster oder im Park sieht, und die Zahlen an den NABU zu melden.
Tipp 9: Wertvolle Geschenke
Schlägt das Herz von Bekannten oder Familienmitgliedern für die Natur und ihren Schutz, lohnt es sich über eine Geschenk-Mitgliedschaft im NABU Niedersachsen, eine NABU-Tierpatenschaft oder eine Geschenkspende nachzudenken.
Tipp 10: Fleischfreies Festmahl
Jedes Jahr landen zum Weihnachtsessen Gänse auf deutschen Tellern. Das Fleisch stammt jedoch selten aus Deutschland, sondern wird zur Wintersaison massenweise importiert. In gerade einmal neun Wochen werden die Tiere auf drei Kilogramm Gewicht gemästet. Teilweise werden die Gänse sogar lebendig gerupft oder gestopft, also maschinell zwangsernährt, was Qualen für die Tiere bedeutet. Wie wäre es daher mit einem fleischfreien Weihnachtsschmaus? Mit der steigenden Zahl vegetarisch und vegan lebendender Menschen entstehen immer mehr neue Ideen für das Weihnachtsessen. Wer nicht auf Fleisch verzichten möchte, sollte beim Einkauf auf biologische und lokale Herkunft achten.
Einen Tipp haben wir noch:
Alle Jahre wieder werden zu Weihnachten Tiere verschenkt. Die Freude an dem Haustier währt aber leider oft nur kurz und die unüberlegt gekauften Tiere werden bald „entsorgt“. Der NABU appelliert daher, keine Tiere als Weihnachtsgeschenke zu kaufen. Mehr →