Winterfütterung: Welches Futter für welchen Vogel?
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Feuerwerk - Foto: Ondrejk / Wikimedia
Nicht nur bunte Raketen explodieren am Jahresende. Wenn um Mitternacht Raketen, Knallfrösche und Böller gezündet werden, steigt auch das Stesslevel viele Tiere explosionsartig an. Haustierbesitzer wissen nur zu gut, wie schwer es sein kann, die durch die Knallerei in Panik versetzten tierischen Mitbewohner wieder zu beruhigen. Manche Tierärzte bieten inzwischen sogar schon präventiv Beruhigungsmittel zum Kauf an, damit Katze, Hund und Zwergkaninchen den "Rutsch" ins neue Jahr unbeschadet überstehen. Wer sich dafür interessiert, wie sich das Silvesterfeuerwerk auf Wildtiere auswirkt, kann sich auf Videoplattformen Filme ansehen, die zeigen, wie z.B. Meisen und andere Singvögel im Nistkasten aus dem Schlaf schrecken und alamiert und verängstigt mit sichtbar pochendem Herzen auf die ungewohnten Störgeräusche in ihrer Umgebung reagieren.
Der NABU Niedersachsen möchte deshalb Tierfreunden ans Herz legen, an Silvester auf die Knallerei zu verzichten. Nicht nur in Schutzgebieten sowie auf Grünflächen und in Gartenanlagen, sondern auch in den Innenstädten, da sich auch dort auf höheren Bäumen und direkt an Gebäuden Schlaf- und Zufluchtsstätten von Vögeln befinden. Wenn das Feuerwerk trotzdem sein muss, sollte man es unbedingt auf betonierten und asphaltierten, baumfreien Plätzen veranstalten – und das letzte bisschen Grün als Rückzugsgebiet der Tierwelt respektieren.
Denn die Auswirkungen auf Wildtiere sind besondes drastisch. Durch das Silvesterfeuerwerk um Mitternacht werden die Wildtiere aus ihrem Rhythmus gebracht, normalerweise ruhen sie um diese Zeit längst, ihr Energieverbrauch ist – wie beim Menschen auch – gedrosselt. Jäh aus der Nachtruhe gerissen, flüchten sie und verlieren dadurch viel Energie. Vögel flüchten in die Luft, finden stundenlang keinen Schlafplatz und fliegen teilweise bis zur Erschöpfung umher, manche Vögel verlieren die Orientierung und erleiden ein Anflugtrauma. Jedes Jahr berichten Ornithologen am 1. Januar von erkennbar verstörten Vogelschwärmen und von fluchtartig verlassenen, leergefegten Ruheplätze, die sonst immer voll sind mit überwinternden, rastenden Vogelscharen. Und das zu einer Jahreszeit, in der jede unnötige Beunruhigung der Tiere unterlassen werden sollte, damit die notwendigen Energiereserven, um über den Winter zu kommen, nicht vorzeitig aufgezehrt werden müssen.
Unter der Knallerei leiden aber nicht nur Tiere in unmittelbarer Weise. Auch die Natur wird unter Stress gesetzt. Zwar gehört für viele Menschen der dichte Nebel, der in der Neujahrsnacht über den Städten liegt, der Geruch nach Schwefel und der beißende Rauch einfach zu Silvester dazu. Was dabei selten Beachtung findet: Neben dem häufig noch verwendeten Schwarzpulver stecken in den Silvesterfeuerwerken eine unübersichtliche Vielzahl von Stoffen wie Nitrate, Chlorate und Perchlorate (das sind sauerstoffreiche Metallsalze) der Elemente Natrium (gelbe Flammenfärbung), Kalium (blass-violett), Strontium (rot) oder Barium (grün). Weitere Bestandteile sind teils hochgiftige Stoffe wie Blei, Arsen, Aluminium, PVC, Schwefel sowie in kleineren Mengen Eisen-, Kupfer-, Titan-, Antimon- und Zinkverbindungen, aber auch viele unbekannte Verbindungen, deren Verbrennungsrückstände leise vom Himmel rieseln. Nach dem Silvesterfeuerwerk gelangt ein Teil dieser Schadstoffe durch Regen oder schmelzenden Schnee in Gewässer und Böden. Die Auswirkungen sind bislang nicht erforscht. Eine erschreckende Emissionsbelastung!
Streuen Sie doch den Vögeln als stillen Neujahrsgruß stattdessen lieber ein paar Körner aus und freuen Sie sich an der Farbexplosion am Futterplatz, wenn sich Grünfink, Blaumeise, Rotkehlchen, Goldammer und Buntspecht ein fröhliches Stelldichein geben. Dieses Schauspiel ist auch garantiert nach fünfzehn Minuten noch nicht vorbei! Wir wünschen Ihnen ein glückliches und gesundes neues Jahr.
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