Windkraft im Wald
Besserer Schutz von Niedersachsens Wäldern notwendig
Der NABU Niedersachsen macht darauf aufmerksam, wie wichtig ein Schutz der niedersächsischen Wälder ist. Mehr →
17. März 2023- Der Internationale Tag des Waldes am 21. März steht in diesem Jahr unter dem Motto “Wälder und Gesundheit”. Dazu kommentiert NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger: „Im Wald finden wir Erholung und kommen zur Ruhe. Die frische, saubere Waldluft, sein angenehmes Klima, seine Farben und Geräusche stärken unsere Gesundheit, doch unsere Wälder selbst sind krank. Trockenheit, Wassermangel und Schädlingsbefall setzen ihnen massiv zu. Und ihr Zustand wird von Jahr zu Jahr schlechter. Das bedroht auch uns!“
Um die Abwehrkräfte unserer Wälder zu stärken, brauchen sie Schutz und Erholung. Für den NABU Niedersachsen heißt dies konkret: Natürliche Verjüngung, Förderung seltener Baumarten mit Klimapotential, Fremdstoffeinträge verhindern, Humus aufbauen, Böden nicht verdichten, Wasser im Wald halten und alte Laubwälder strikt schützen, damit die natürlichen Prozesse ungestört ablaufen können.
„In seinem Grundsatzprogramm Wald zeigt der NABU, wie der Zustand der Wälder in Deutschland stabilisiert werden kann", sagt Dr. Holger Buschmann, Landesvorsitzender des NABU Niedersachsen. „Wir sollten den Wald als Ökosystem denken, das für uns alle arbeitet und uns Kühlung, Hochwasserschutz, den wertvollen Werkstoff Holz, Sauerstoff und wunderbare Erlebnisse schenkt.“
Natürliche Waldentwicklung zulassen
Eine ganz besondere Bedeutung nehmen alte Wälder ein. Ein alter Wald ist kein kranker Wald – im Gegenteil: Viel Totholz sorgt für Kühlung, speichert Wasser und hält das Ökosystem Wald und seinen Artenreichtum lebendig.
„Bei der Nutzung des Waldes gilt der Grundsatz: Weniger ist mehr. So wie wir selbst Ruhe im Wald finden, sollten auch wir den Wald in Ruhe lassen", betont Birte Cordts, NABU-Referentin für Waldnaturschutz und nachhaltige Waldnutzung. „Konkret bedeutet das: Weniger Holzentnahme, Aufbau der Holzvorräte und nachhaltige Bewirtschaftung. Geben wir dem Wald die Chance, sich auf natürliche Weise anzupassen, anstatt ihn durch höhere Holzeinschläge weiter unter Druck zu setzen, ist er bestens gegen die Klimaextreme gewappnet.“
Hintergrund
Neben intensiver, naturferner Bewirtschaftung macht die Klimakrise dem Ökosystem Wald und seiner biologischen Vielfalt zunehmend zu schaffen. Sehr junge, naturferne Wälder und das Verdrängen der Buchen- und Eichenwälder mit ihren klima-plastischen Misch-Baumarten, wie Eibe, Sommer- und Winterlinde, Spitz- und Feldahorn, Schwarzpappel, Esche, Feld- und Flatterulme, Elsbeere sowie Holzbirne und -apfel machen den Wald dabei nun besonders anfällig für extreme Trockenheit und erhöhen die Waldbrandgefahr.
Außerdem werden unsere Bäume mittlerweile gravierend von aus anderen Kontinenten eingeschleppten Pilz-Krankheiten, wie Ulmen-Welke, Ahorn-Ruß-Rinden-Krankheit und Eschentriebsterben bedroht.
Hinzu kommt, dass Schutzmaßnahmen bisher zu wenig Wirkung entfalten. 67 Prozent der Wälder in Deutschland liegen in Schutzgebieten unterschiedlicher Kategorien. Nur rund drei Prozent sind jedoch vor forstlichen Maßnahmen geschützt.
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Niedersachsens Wälder befinden sich im Spannungsfeld von Klimawandel, Energiewende, Naturerlebnisraum und überlastetem Ökosystem. Mehr →