Artenporträt Streifenwanze
Eleganter Pflanzensaft-Sauger
Etwa 800 der weltweit 40.000 Wanzenarten sind bei uns heimisch. Die Streifenwanzen gehört zu den Baumwanzen. Ungeübte Naturbeobachter halten sie oft für einen Käfer. Das "eckige" Aussehen macht sie jedoch als Wanze erkennbar. Die Streifenwanze ist eine der acht Arten, auf die beim Insektensommer 2021 besonders geachtet werden soll.
Aussehen
Die Streifenwanze erreicht eine Körperlänge von bis zu zwölf Millimeter. Sie ist leicht an dem schwarz-rot gestreiften Körper zu erkennen. Die Streifung zieht sich vom sehr kleinen Kopf über den breiten Halsschild bis über den gesamten Hinterleib. Auf dem Rücken zeichnet sich deutlich ein großes Schildchen ab, es reicht bis zum Körperende. Die Seitenränder des Körpers sind leicht gebogen und weisen eine schwarzrote Querstreifung auf. Die Unterseite des Körpers ist rot gefärbt und mit einer Vielzahl schwarzer Punkte bedeckt.
Wie so oft im Tierreich, dient die rote Farbe den Fressfeinden als Warnung: Achtung ungenießbar! Denn die Wanzen verfügen über Stinkdrüsen, mit denen sie übel riechende und zum Teil toxisch wirkende Substanzen absondern können, womit Angreifer oder Beutetiere abgewehrt werden.
Lebensweise und Vorkommen
In Deutschland kommt die Art mit Ausnahme des Nordwestens überall vor und ist gebietsweise nicht selten. In Niedersachsen breitet sich die Art aufgrund des Klimawandels seit den 1990er-Jahren aus. Bis dahin kam sie in Norddeutschland nur sehr selten vor. Die wärmeliebende Art bevorzugt sonnige Wiesen, Ödland und Wegränder als Lebensraum.
Fortpflanzung
Streifenwanzen sind Einzelgänger. Zur Paarungszeit, die einmal pro Jahr stattfindet, werden über Bauchvibrationen akustische Signale ausgesandt, die über die Pflanze weitergeleitet werden. So finden die Pärchen zueinander. Im Frühsommer paaren sich die Wanzen, im Juni und Juli legt das Weibchen die Eier ab und bereits ab Ende Juli oder August ist die neue Wanzengeneration fertig entwickelt. Die adulten Tiere überwintern in trockener Bodenstreu oder in Pflanzenpolstern.
Nahrung
Ganz oben auf dem Speiseplan der Streifenwanze stehen die Pflanzensäfte der Doldengewächse, vor allem der Wiesenkerbel, aber auch Pastinake, Haarstrang, Engelwurz, Möhre, Giersch und Mannstreu. In den höheren Lagen der Mittelgebirge findet man die Wanzen an Bärwurz, in Gärten auch an Kulturpflanzen wie Dill oder Fenchel. Sowohl die Nymphen als auch die adulten Tiere sitzen meist auf ihren Nahrungspflanzen und saugen dort an den reifenden Samen. Gleiches gilt auch für die Larven, jedoch nehmen sie zusätzlich tierische Nahrung in Form von Kleinstinsekten zu sich.
Machen Sie mit!
Bei der Mitmachaktion „Insektensommer“ des NABU haben sich 2021 insgesamt über 13.000 Menschen beteiligt. Die ungekrönte "Insektenkönigin" ist die Ackerhummel – sie wurde am häufigsten gezählt. Mehr →