Wunderschön und farbenprächtig - Niedersachsens Schmetterlinge
Die Raupe Nimmersatt wird nicht mehr satt, denn Falterbiotope sind dem Wandel ausgesetzt und genügen oftmals nicht mehr den Ansprüchen, die werdende Schmetterlinge an sie haben. Deshalb kann kann eine Neu- und Umgestaltung des Gartens ein wichtiger Bestandteil sein, um die Schmetterlingsfauna zu fördern, zu verbessern und zu erhalten. Natürlich können Gärten vielfältige Falterbiotope nicht vollständig ersetzen, allerdings leisten sie einen wertvollen Beitrag für den Schmetterlingsschutz.
Sich aktiv einbringen und Lebensraum schaffen ist leicht. Unter dem Aspekt des Naturschutzes ist es hilfreich, sich bei der Gestaltung des Gartens an natürlichen Strukturen zu orientieren. Denn naturnahe Gärten bieten Nahrung, Schutz und Rückzugsmöglichkeiten. Nicht nur Bienen, Hummeln, Hornissen, Fledermäuse und Kleinnager werden es Ihnen danken. Auch die Schmetterlinge profitieren von Ihren Bemühungen.
Strukturen sind beispielsweise Säume, Böschungskanten, Feuchtmulden oder aber auch Altbaumbestand. Die richtige Pflanzenwahl ist abhängig vom jeweiligen Standort, denn dieser ist von entscheidender Bedeutung. Bestens geeignet sind Pflanzen, die den einheimischen Arten verwandtschaftlich nahestehen, z. B. Primeln, Nelkenwurz, Habichtskraut, Eisenhut, Astern oder Margeriten. Auch Nektarpflanzen wie Flockenblumen und Nelken sind ökologisch wertvoll. Zudem wünschenswert für eine Schmetterlingsoase im eigenen Garten sind ältere Bäume oder das Stehenlassen trockener Blütenstände, das Dulden von „wilden Ecken“ und generell lieber etwas weniger schneiden, sägen und harken. Toleriert man beispielsweise Futterpflanzen wie Brennnessel, Wegerich und Löwenzahn im Garten hilft man den Faltern nachhaltig.
Am besten lockt man Schmetterlinge übrigens mit Disteln, Flockenblumen und Wegwarte an. Auch Nistkästen können, mit einfachen baulichen Veränderungen, als Schlaf- und Überwinterungsmöglichkeit eingesetzt werden. Anstelle eines runden Fluglochs werden lediglich mehrere länglich gefräste Schlitze benötigt.
Um die Vielfalt und gleichzeitig Einzigartigkeit der Schmetterlingsarten aufzuzeigen, haben wir hier 16 Arten im Tierporträt zusammengefasst. Wir bedanken uns für die Unterstützung durch die Bezirksgruppe Oldenburg e.V. (Schmetterlings-AG Oldenburg) mitbesonderem Dank an Carsten Heinecke, Sprecher der Landesarbeitsgruppe Schmetterlinge im NABU Niedersachen.
Wer fliegt wann?
Die ersten Falter sind bei milden Temperaturen schon früh im Jahr zu beobachten. So richtig beginnt die Faltersaison aber erst im Mai, denn bei vielen Arten schlüpfen in diesem Monat die fertigen Schmetterlinge aus dem Puppenkleid. Nur eine Handvoll Arten sind fast ganzjährig im Falterstadium zu beobachten wie Kleiner Fuchs und Zitronenfalter. >>Hier finden Sie den Jahresbeobachtungs-Kalender für Tagfalter.
Im März hält der Frühling langsam Einzug und es zeigen sich erste Blüten in der Landschaft. Mit den steigenden Temperaturen lassen sich auch erste Insekten beobachten. Zu den auffälligsten unter ihnen gehören die Schmetterlinge, wie z.B. Admiral, Zitronenfalter, Aurorafalter, Kleiner Fuchs und Trauermantel in den Monaten März, April und Mai.
Wissenswertes:
Im Rahmen einer Nachtfaltererfassung im Naturschutzgebiet „Haarenniederung“ konnte der Biologe Carsten Heinecke, Mitarbeiter der Ökologischen NABU-Station Oldenburger Land (ÖNSOL), mehrere Exemplare des Ampfer-Sumpfzünslers nachweisen. Mehr →
Als Schmetterlinge oder Falter können alle Tag- und Nachtfalter bezeichnet werden. Deshalb ist es gut einige einfache Merkmale zu kennen, um die Tiere den Tag- oder Nachtfaltern zuordnen zu können. Die Tageszeit spielt dabei weniger eine Rolle. Mehr →
Artenporträts Nachtfalter:
Das Abendpfauenauge (Smerinthus ocellata) ist ein Schmetterling (Nachtfalter) aus der Familie der Schwärmer. Es verdankt seinen Namen der arttypischen Augenzeichnung auf den Hinterflügeln. Mehr →
Das Kleine Nachtpfauenauge gehört zu den Pfauenspinnern (Saturniidae). Diese Schmetterlingsart ist neben dem Nagelfleck (Aglia tau) der einzige heimische Vertreter dieser Familie in Deutschland. Die meisten Arten der Pfauenspinner leben in den Tropen. Mehr →
Der Nagelfleck, ein Nachtfalter, gehört zur Familie der Pfauenspinner. Seinen Namen verdankt er der weißen, nagel- oder T-förmige Zeichnung auf seinen Flügeln. Mehr →
Das Sechsfleck-Widderchen, ein Nachtfalter, gehört zur Familie der Widderchen und wird wegen der sechs roten Flecken auf jedem Vorderflügel auch Blutströpfchen genannt. Mehr →
Artenporträts TagFalter:
Der Aurorafalter (Anthocharis cardamines) gehört zu den Weißlingen. Aurora, die Göttin der Morgenröte, gab dem Falter seinen deutschen Namen. Der Grund dafür ist der orangefarbene Fleck auf den Vorderflügeln der Männchen. Mehr →
Der auch "Schornsteinfeger" genannte Tagfalter ist in unseren Breiten häufig anzutreffen. Erfahren Sie mehr über ihn im Artenporträt. Mehr →
Der Distelfalter (Vanessa cardui) gehört zur Familie der Edefalter. Er ist ein Wanderfalter - ein »Saisonwanderer 1. Ordnung«. Die Schmetterlinge stammen aus Nordafrika und verlassen ihr Ursprungsgebiet, um aktiv andere Gebiete aufzusuchen. Mehr →
Der NABU-Schmetterlingsexperte und Biologe Carsten Heinecke fand im September einen Eschen-Zackenrandspanner (Ennomos fuscantaria) in seinem Garten.
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Der Gemeine Bläuling – auch Hauhechelbläuling genannt – gehört zur Familie der Bläulinge (Lycaenidae). Man trifft ihn auf fast jeder blütenreichen Wiese an. Der Falter fliegt von April bis September. Mehr →
Das Große Wiesenvögelchen wird auch als Großer Heufalter oder Moor-Heufalter bezeichnet. Der Augenfalter gehört neben dem Hochmoor-Bläuling und dem Hochmoor-Perlmutterfalter zu den typischen Moorbewohnern unter unseren Tagschmetterlingen. Mehr →
Der Große Schillerfalter ist ein großer und exotisch anmutender Schmetterling. 2011 war er Schmetterling des Jahres. Er hat eine schwarze Grundfärbung, wobei die Männchen je nach Lichteinfall mit einem bezaubernden Blauschimmer aufwarten.
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Der Hochmoor-Bläuling wird auch als Moor-Heidelbeeren-Bläuling bezeichnet. Dieser Schmetterlinge dürfte wohl einer der seltensten Vertreter der Bläulinge in Deutschland sein. Wie der Name schon sagt, ist er auf das Vorhandensein von Hochmooren angewiesen.
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Der Hochmoor-Perlmutterfalter ist ein typischer Bewohner ausschließlich durch Regenwasser ernährter Moore. Seinen Namen verdankt er den charakteristischen Perlmutterflecken auf den Flügelunterseiten. Mehr →
Der Kaisermantel ist unser größter heimischer Perlmutterfalter. Er fliegt in naturnahen Wäldern und ist besonders auf blühenden Disteln oder auf Wasserdost anzutreffen. Mehr →
Der Kleine Eisvogel (Limenitis camilla) zählt zur Gruppe der Waldschmetterlinge und kommt nur relativ selten in Westniedersachsen vor. Besonders prächtig ist die Puppe dieses Falters. Mehr →
Der Mittlere Perlmutterfalter gehört zur Familie der Edelfalter. In Mitteleuropa bilden die Dünenlandschaften der Ost- und Westfriesischen Inseln einen der letzten Verbreitungsschwerpunkte dieses Schmetterlings mit stabilen Populationen. Mehr →