Für Grauschnäpper Brutplätze schaffen
Ein Nistkasten für einen wenig bekannten Vogel
Der Grauschnäpper mit seinem spitzen Schnabel ist durch seine graue Zeichnung für viele Zeitgenossen gut getarnt; als Zugvogel legt er große Strecken zurück - Anfang Mai ist er auch bei uns anzutreffen. Der bis zu 14 Zentimeter große Vogel sitzt auf einer erhöhten Warte, um schnell aufzufliegen, wenn er ein Insekt erspäht - sein Name verrät seine Leibspeise. Dieses Insekt wird noch in der Luft geschnappt.
Grauschnäpper finden sich überall dort, wo ausreichend Insekten als Nahrung vorhanden sind und - Nischen. „Häufig werden wir angerufen, weil sich in Neubausiedlungen an halbfertigen Häusern Grauschnäpper in irgendwelchen Mauernischen niedergelassen haben, ihr Nest ausgerechnet dort gebaut haben, wo die Wand noch nicht vollendet ist. Besser ist es daher, wenn man ihm einen geeigneten Nistkasten baut“, ruft Rüdiger Wohlers, Geschäftsführer des Naturschutzbundes NABU in Oldenburg, alle Vogelfreunde auf.
„Für den Grauschnäpper hat sich eine so genannte Giebelhalbhöhle sehr bewährt, denn sie kann sowohl an Wänden als auch in Bäumen angebracht werden. Und weil die Grauschnäpper es lieben, im Halbdunkel zu brüten, ist der Kasten so konzipiert worden, dass sie vom Nest aus noch die Möglichkeit haben, die Umgebung zu beobachten.“ Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Giebelhalbhöhle vom putzigen Schnäpper angenommen wird, sei recht hoch, wenn der Lebensraum stimmt.
„Jetzt ist noch Zeit, solche Nistkästen zu bauen, aber natürlich auch solche für andere Vogelarten, die bald sogar mit ihrer zweiten Brut beginnen, wie die Meisen“, sagt Wohlers: „Also, Vogelfreunde, ran an Holz und Werkbank!“