EU-LIFE-Projekt
Management der Gelbbauchunke und anderer Amphibienarten dynamischer Lebensräume
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Amphibien haben in den letzten Jahrzehnten besondere Bestandseinbußen erfahren. In Mitteleuropa sind der Lebensraumverlust und die fehlende Vernetzung zwischen verbliebenen geeigneten Lebensräumen verantwortlich für den dramatischen Rückgang. Insbesondere die Arten dynamischer Lebensräume, die auf ein durchgehendes Angebot vegetationsarmer bis -freier Gewässer und Sommerlebensräume angewiesen sind, weisen starke Bestandseinbrüche auf. Daher befinden sich viele Arten in einem schlechten Erhaltungszustand.
Im letzten FFH-Bericht (Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie) aus dem Jahr 2013 wird der Status der Gelbbauchunke (Bombina variegata) und der Geburtshelferkröte (Alytes obstetricans) sowohl in der atlantischen als auch in der kontinentalen biogeographischen Region als „schlecht“ mit dem Trend „sich verschlechternd“ eingestuft. Dabei hat sich der Zustand im Vergleich zum vorherigen Bericht aus dem Jahr 2007 bereits verschlechtert. Auch der Erhaltungszustand der Kreuzkröte (Epidalea calamita) und des Kammmolches (Triturus cristatus) ist „unzureichend“. Das EU-LIFE-Projekt „BOVAR“ hat daher genau diese Zielarten im Fokus. Durch praktische Artenschutzmaßnahmen sollen die Lebensraumbedingungen für sie und ihre Begleitarten verbessert werden.
Projektadresse:
LIFE Bovar
Horstweg 16/18
31840 Hessisch Oldendorf
aktuelles:
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Wiederansiedlung der stark gefährdeten Geburtshelferkröte
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Bestandsstützung des „Glockenfrosches“
Das NABU-Projekt LIFE BOVAR stützt im Landkreis Goslar Restvorkommen der bundesweit stark gefährdeten Geburtshelferkröte. Mehr →
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LIFE BOVAR erhält Landlebensraum für Amphibien
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Infotafel am Naturdenkmal Meerpfühle im Osterwald aufgestellt
Eine neue Infotafel informiert Spaziergänger*innen und Besucher*innen über die durchgeführten Schutzmaßnahmen. Mehr →
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Kanalschachtringe dienen als Ersatzgewässer
Normalerweise werden Betonschachtringe im Kanalbau eingesetzt. Für das Amphibienschutzprojekt LIFE BOVAR werden die Schachtringe „zweckentfremdet“. Mehr →
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Die Geburtshelferkröte ist zurück
Das Amphibienschutzprojekt LIFE BOVAR siedelte an mehreren Standorten Geburtshelferkröten in ehemaligen Verbreitungsgebieten an. Mehr →
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Geburtshilfe für die Geburtshelferkröte
Ab dem 17. Februar beginnt das Amphibienschutzprojekt LIFE BOVAR des NABU Niedersachsen mit Artenschutzmaßnahmen in Stadtoldendorf. Mehr →
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Aktuelles aus dem EU LIFE-Projekt BOVAR
Im Naturschutzgebiet Gipskarstlandschaft Hainholz bei Osterode wurde eine Infotafel zum EU-Projekt LIFE BOVAR eingeweiht. Mehr →
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Artenschutzmaßnahmen auf 24 Flächen in acht Landkreisen
Das Amphibienschutz-Projekt LIFE BOVAR befindet sich kurz vor Abschluss der zweiten Maßnahmensaison. Die Bilanz kann sich wahrlich sehen lassen. Mehr →
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Regionale Projektarbeitsgruppe tagte in Wolfshagen
Beim zweiten Treffen der Arbeitsgruppe des LIFE BOVAR-Projekts erhielten die Teilnehmenden einen Überblick über den aktuellen Stand des Projekts. Mehr →
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EU-Projekt „LIFE BOVAR“: Projektstart in Nordrhein-Westfalen
Am 18. Juli fand im Kreis Soest die feierliche Auftaktveranstaltung mit Umweltministerin Ursula Heinen-Esser statt. Mehr →
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LIFE BOVAR: Vernetzung über die Landesgrenzen
Thüringer Amphibienexperten und NABU Niedersachsen vernetzen sich für Gelbbauchunke & Co. Mehr →
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Austausch über den Bau von Amphibiengewässern
Das LIFE BOVAR-Projektteam des NABU Niedersachsen besuchte die Projektpartner der Stichting IKL in Limburg in den Niederlanden. Mehr →
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LIFE BOVAR: Projektstart in Niedersachsen
Umweltminister Olaf Lies gab den offiziellen „Startschuss" für das Projekt bei der Open-Air-Veranstaltung im Steinbruch Bernsen. Mehr →
Projektziele
- Wiederherstellung günstiger Lebensraumbedingungen für Gelbbauchunke, Geburtshelferkröte, Kreuzkröte und Kammmolch in 35 Projektgebieten in Deutschland und den Niederlanden.
- Ausgleich des Verlusts von geeigneten Laichgewässern und Landlebensräumen in den Projektgebieten.
- Beitrag zur Wiederherstellung des ursprünglichen Verbreitungsgebietes der Gelbbauchunke durch unterstützende Wiederansiedlung.
- Neuanlage und Sanierung von gut 260 Klein- und mehr als 3.000 Kleinstgewässern als Laichgewässer für die Zielarten.
- Entwicklung von Landlebensräumen durch Entbuschung und Rohbodenanlage auf rund 76 Hektar.
- Etablierung einer extensiven Beweidung auf gut 114 Hektar Fläche zur nachhaltigen Pflege der Gewässer und Landlebensräume.
- Anlage von 11 Steinschüttungen als Tagesverstecke und Winterquartiere.
- Aufzucht von Gelbbauchunken zur Wiederbegründung von ausgestorbenen Populationen.
- Aufbau eines Zuchtstammes der Geburtshelferkröte zur Stützung und ggf. Wiederansiedlung.
- Initiierung und Unterstützung von lebensraumverbesserten Maßnahmen durch Dritte außerhalb der Projektgebiete.
- Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation über Vorträge, Exkursionen, Workshops, Tagungen, Flyer, Laienbericht, Internetseite, Informationstafeln etc.
- NABU-Landesverband Niedersachsen e.V.
- Arbeitsgemeinschaft Biologischer Umweltschutz im Kreis Soest e.V.
- Stichting IKL (Limburg, Niederlande)
- NABU-Naturschutzstation Aachen e.V.
- Schulbiologiezentrum Hildesheim (Trägerverein Biologischer Schulgarten e.V.)
- Niedersächsisches Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz
- Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen
- Förderkennzeichen: LIFE16 NAT/DE/000660
- Projektzeitraum: 1. März 2018 bis 31. März 2026
- Projektbudget: 4.657.040 Euro
- EU-Förderung: 60 Prozent (2.794.215 Euro)
- Projektgebiete: 35 in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen (Deutschland) und Limburg (Niederlande)
Projektförderer
Das LIFE-Projekt „Management der Gelbbauchunke und anderer Amphibienarten dynamischer Lebensräume“ – kurz: „LIFE BOVAR“ – ist ein Förderprojekt der Europäischen Union (EU) und wird mit Mitteln aus dem EU-Umweltprogramm – Schwerpunkt Natur und Biodiversität – gefördert. Ferner unterstützen das Projekt finanziell das Land Niedersachsen mit Mitteln des Niedersächsischen Ministeriums für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz (MU), das Land Nordrhein-Westfalen mit Mitteln des Ministeriums für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen (MULNV). Außerdem die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung, die Niedersächsischen Landesforsten, der Kreis Minden-Lübbecke, die Landkreise Goslar, Hameln-Pyrmont, Hildesheim, Holzminden, Schaumburg, die Region Hannover, die Städte Hannover und Hildesheim, der NABU-Landesverband Nordrhein-Westfalen, der NABU-Kreisverband Minden-Lübbecke und die Firma Saint-Gobain Formula GmbH.
Projektpartner:
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