Artenporträt Schwalbenschwanz
Balztanz auf höchster Ebene
Mit bis zu acht Zentimetern Spannweite ist der flugstarke und wanderfreudige Falter einer der größten Schmetterlinge in Mitteleuropa. Er gehört zu den Ritterfaltern, von denen es weltweit 550 Arten gibt. Der Schwalbenschwanz ist weißlich-gelb und hat eine deutliche, schwarze Musterung. Die Innenränder ziert ein kleiner, runder, roter Fleck. Sein markantestes Merkmal: der Fortsatz an den Hinterflügeln, der an die Schwanzfedern von Schwalben denken lässt und dem Falter seinen Namen verlieh. Dieses Merkmal macht ihn unverwechselbar. Die Raupe des Schwalbenschwanzes ist zunächst schwarz mit einem hellen Fleck. Sie wird später leuchtend grün mit schwarzen, rot punktierten Querstreifen.
Lebensraum
Die Art benötigt ein Mosaik aus unterschiedlichen, benachbarten Lebensräumen, damit sowohl die Ansprüche der Raupe als auch des Falters erfüllt werden. Der Falter bevorzug Trocken- und Halbtrockenrasen. Für die Nahrungssuche fliegt er weit umher. Die Eier werden bevorzugt an warmen sonnigen Plätzen auf Doldenblütler (Dill, Gartenmöhre im urbanen Raum, im Offenland: Kleine Bibernelle, Waldengelwurz, Wilde Möhre) abgelegt.
Nahrungspflanzen:
Zu den typischen Nahrungspflanzen der Raupen des Schwalbenschwanzes zählen in Gärten kultivierte Möhren, Dill und Kümmel, in der freien Landschaft Pflanzen wie Sumpf-Haarstrang und Wilde Möhre. Die Weibchen der Sommergeneration wählen im Juli und August ebenfalls Doldenblütler wie die Kleine Bibernelle, Dill oder Fenchel zur Eiablage aus. Wer in seinem Garten diese Pflanzen sät bzw. stehenlässt, hilft dem Schwalbenschwanz also ein Zuhause für sich und seinen Nachwuchs zu finden.
Lebensweise:
Den Winter verbringt der Schwalbenschwanz als grau oder grün gefärbte Gürtelpuppe. Er bildet pro Jahr bis zu drei Generationen aus, die früheste Generation kann bereits im April beobachtet werden. Die Imagines sind für ihre Gipfelbalz (hilltopping) im Frühjahr bekannt. An markanten Erhebungen wie Hügeln, Bergkuppen oder Burgruinen segeln sie immer wieder den Hang hinab auf der Suche nach Geschlechtspartnern.
Gefährdung und Schutzstatus:
Der Schwalbenschwanz steht deutschlandweit auf der Vorwarnliste, er ist durch das BNatschG besonders geschützt. Beim Insektensommer 2021 ist er einer von acht Arten, auf die besonderes Augenmerk gelegt werden soll.
Bei der Mitmachaktion „Insektensommer“ des NABU haben sich 2021 insgesamt über 13.000 Menschen beteiligt. Die ungekrönte "Insektenkönigin" ist die Ackerhummel – sie wurde am häufigsten gezählt. Mehr →