Entwurf Wolfsverordnung: FDP will Ausrottung des Wolfes
Der NABU erteilt dem Papier der FDP eine klare Absage und appelliert an die Partei, sich endlich für einen vernünftigen Herdenschutz einzusetzen. Mehr →
22. Mai 2019 - Der am Montag, den 20. Mai 2019, tot aufgefundene Wolf bei Hermannsburg im Landkreis Celle wurde von einem Unbekannten erschossen. Der NABU fordert die zuständigen Behörden und Minister auf, entschlossener gegen illegale Wolfstötungen vorzugehen und Täter entsprechend strafrechtlich zu verfolgen. Bislang gab es bundesweit nur drei Verurteilungen – in allen Fällen hatten sich die Täter selbst gestellt. Eine illegale Wolfstötung kann mit einer hohen Geldstrafe, dem Entzug der Waffenbesitzerlaubnis und sogar Freiheitsentzug bis zu fünf Jahren bestraft werden.
Politik in der Verantwortung
Als besonders verantwortungslos bezeichnete der NABU die Äußerungen von Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies zur ‚Lex Wolf‘. In einem Statement lobte er die geplante Aufweichung des Bundesnaturschutzgesetzes, indem er den Abschuss von Wölfen ohne individuelle Zuordnung befürwortete. „Dies ist eines Umweltministers nicht würdig, denn damit würden auch Tiere abgeschossen, die nie Probleme verursacht haben oder verursachen werden“ , sagt Dr. Holger Buschmann, Landesvorsitzender des NABU Niedersachsen. „Genau diejenigen sind es aber, die nicht von einer Verfolgung betroffen sein dürfen. Rudelstrukturen durch willkürlichen Abschuss zu zerstören heißt, mehr Weidetierrisse zu riskieren. Es sind genau solche unsachlichen Forderungen, die dazu führen können, dass Einzelne glauben, mit der Tötung eines Wolfes auch noch Gutes zu tun. Daher muss langsam die Frage gestellt werden, ob die Landesregierung die Wiederausrottung des Wolfs wünscht?“
Der NABU plädiert vehement für einen verbesserten und verstärkten Herdenschutz
Statt die Begrenzung der Wolfspopulation zu fordern, muss auch Ministerpräsident Stefan Weil endlich die wissenschaftliche Realität anerkennen, dass seltene große Beutegreifer nicht bejagt werden müssen. Dr. Buschmann betont: „Herdenschutzmaßnahmen wirken. Ziel muss es sein, Weidetierhalter schnell und unbürokratisch zu unterstützen und über effektiven Herdenschutz zu informieren, statt immer wieder Bestandsregulierungen zu fordern.“ Es wäre daher wesentlich konstruktiver, sich auf die Ausarbeitung und Umsetzung von umfassenden, bundesweiten und vor allem fachlich begründete Standards beim Herdenschutz zu konzentrieren. Damit würden Fälle verhindert wie jüngst in Niedersachsen, wo eine fachlich falsche Begründung für eine Abschussgenehmigung angeführt wurde. In diesem konkreten Fall ging es darum, dass erwachsene Rinder unabhängig von der Rasse, der Behornung etc. als ausreichender Herdenschutz für Kälber angesehen wurden.
Der NABU erteilt dem Papier der FDP eine klare Absage und appelliert an die Partei, sich endlich für einen vernünftigen Herdenschutz einzusetzen. Mehr →
Vertreter von Jagdlobby und Landwirtschaft, Hobbytierhalter und immer mehr Politiker fordern den Schutzstatus des Wolfs zu verringern. Der NABU lehnt dies entschieden ab. Mehr →
Es ist an der Zeit zusammenzuarbeiten – im gemeinsamen Interesse von Weidetierhaltern, Tierschützern, Jägern und Naturschützern. Mehr →