Kranke Blaumeise - Foto: Otto Schäfer
Blaumeisensterben auch in diesem Jahr?
Verdachtsfälle melden
8. April 2021- Im vergangenen Frühjahr war in weiten Teilen Deutschlands eine vom Bakterium Suttonella ornithocola ausgelöste Epidemie aufgetreten, der Tausende Blaumeisen zum Opfer fielen. Bis Jahresende wurden über ein daraufhin eingerichtetes Meldeformular über 24.000 Verdachtsmeldungen dieser Epidemie an den NABU gemeldet.
Erste Verdachtsmeldungen, die zu den typischen Symptomen der Krankheit passen, sind nun auch dieses Frühjahr schon beim NABU eingegangen. Auch ein regionaler Schwerpunkt der Herkunft der Meldungen zeichnet sich bereits ab: Besonders viele Meldungen kommen in diesem Jahr aus den nördlichen Bundesländern Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und den Stadtstaaten Bremen und Hamburg.
Der NABU bittet auch in diesem Jahr darum, verstärkt auf tote oder kranke Meisen, insbesondere Blaumeisen zu achten und diese über das Online-Meldeformular zu melden. Auf diese Weise können die Entwicklung und die Auswirkungen dieser neuartigen Vogelkrankheit verfolgt und erforscht werden.
>> Zum Onlineformular: www.NABU.de/meisensterben
„Auch bei uns in der Region sind bereits Meldungen eingegangen, die auf das Bakterium hinweisen. Nur durch weitere Meldungen kann herausgefunden werden, ob die Epidemie des vergangenen Jahres ein einmaliges Ereignis war oder der Beginn eines jährlich wiederkehrenden Problems“, berichtet Leonie Jordan, Leiterin der NABU Regionalgeschäftsstelle Weser-Mitte.
mehr Informationen:
Suttonella ornithocola: So heißt das Bakterium, das im Frühjahr 2020 in Deutschland ein überregionales Blaumeisensterben auslöste. Wie können wir den Meisen helfen und welche Arten betrifft es noch? Was wir bisher wissen, haben wir auf dieser Seite zusammengestellt. Mehr →
Rückblick 2020: Meisensterben in Niedersachsen
Hygiene bei Vogelfütterung schützt vor Krankheiten
16. April 2020- Seit Kurzem erhält der NABU vermehrt Meldungen zu krank wirkenden Blaumeisen, die schnell versterben. Nachdem erste Fälle des mysteriösen Meisensterbens aus Rheinhessen gemeldet wurden, erhält auch der NABU in Niedersachsen vermehrt Hinweise auf diese Krankheit. Bis Dienstag wurden in Niedersachsen knapp 1.200 Fälle registriert. Der aktuelle Schwerpunkt der Ausbreitung liegt im Nordwesten Niedersachsens, das zeigen die hohen Werte etwa aus den Landkreisen Ammerland und Oldenburg.
Die Tiere sind offenbar von einer bislang nicht identifizierten, aber für Singvögel vermutlich sehr ansteckenden Krankheit betroffen. So waren auch bereits Kohlmeisen, Rotkehlchen, Sperlinge und ein Dompfaff betroffen. „Die Tiere fallen dadurch auf, dass sie nicht mehr auf ihre Umwelt reagieren, apathisch und aufgeplustert auf dem Boden sitzen und nicht vor Menschen fliehen. Oft wirken die Vögel als hätten sie Atemprobleme. Augen, Schnabel und Teile des Federkleids sind häufig verklebt“, erklärt Matthias Freter vom NABU Niedersachsen.