Wasserbüffel in der Osteaue
Tierische Landschaftspfleger für seltene Tier- und Pflanzenarten
23. Mai 2019 - 23. Mai 2019 - Etwas exotisch wirken die acht Wasserbüffel auf den Grünlandflächen an der Oste bei Groß Meckelsen aus heutiger Sicht schon. Und doch waren diese imposanten Tiere vor langer Zeit in Mitteleuropa heimisch und haben als weidende Großsäuger über Jahrtausende an der Gestaltung unserer Landschaft mitgewirkt, bis sie verdrängt wurden. Vor etwa 20 Jahren wurden Wasserbüffel mit ihren besonderen Anpassungen zum Erhalt und zur Entwicklung bestimmter Biotope wiederentdeckt und seitdem vermehrt zur Entwicklung von Naturflächen eingesetzt.
„Wir sehen in der Pflege unserer Ausgleichsflächen nicht nur unsere Pflicht, sondern freuen uns, wenn wir zur Entwicklung eines so bedeutenden Schutzgebietes wie der Oste mit ihren Niederungswiesen und -weiden beitragen können“, erklärt Horst Mangels, Flächeneigentümer und Windparkbetreiber. Er begrüßt, dass die Ökologische NABU-Station sich bereit erklärt hat, sein Beweidungsprojekt mit aufzubauen und auch wissenschaftlich zu begleiten. Dazu die Landschaftsökologin Sarina Pils, Leiterin der ÖNSOR: „Durch die begleitende Erfassung bestimmter Zielarten auf den Flächen können wir die Effekte der Beweidung sehr genau verfolgen und z. B. durch Auszäunung sensibler Bereiche oder durch Veränderungen in der Besatzdichte gezielt lenken.“
Die Maßnahme dient der Pflege und Entwicklung des FFH-Gebietes „Oste mit Nebenbächen“. Sie werden eng mit der Naturschutzbehörde abgestimmt. „Wir begleiten das Vorhaben sehr interessiert und sind schon auf die Ergebnisse gespannt“, sagt Annika Mutke, Amtsleiterin der Unteren Naturschutzbehörde.
„Wasserbüffel haben für bestimmte Naturschutzziele enorme Vorteile gegenüber Robustrindern. Durch ihr häufiges Suhlen schaffen sie neue Feuchtbereiche oder halten Kleingewässer aktiv offen, die sonst verlanden würden. Zudem sind sie keine Feinschmecker, sondern fressen auch harte und rauhfaserige Pflanzenarten, wie Rohrglanzgras, oder gar Neophyten, wie das indische Springkraut und die amerikanische Traubenkirsche“, listet Sarina Pils einige der Vorzüge von Wasserbüffeln auf.
Um das Wohl der kleinen Herde kümmert sich ein ortsansässiger Landwirt. „Das sollte man den Fachleuten vor Ort überlassen, die die entsprechende Erfahrung in der Tierhaltung mitbringen“, erklärt Mangels.