NABU-Regionalgeschäftsstellen
Ihre Ansprechpartner*innen vor Ort
Die Regionalgeschäftsstellen des NABU Niedersachsen sind in der Region verankert. Sie können sich dort Rat und Information holen und Themenbroschüren mitnehmen. Mehr →
Den NABU Niedersachsen kennt Leonie Jordan schon eine ganze Weile: Seit 2015 engagiert sie sich ehrenamtlich. Sie hat die NAJU-Gruppe in Hildesheim mitgegründet und im Naturschutzzentrum „Alte Feuerwache“ in Laatzen während ihres Studiums ein Praktikum absolviert. So lag es für Leonie Jordan nach ihrem Studium nahe, sich auf die Stelle als Leiterin für die NABU-Regionalgeschäftsstelle Weser-Mitte zu bewerben. Im ersten Jahr arbeitet sie als Trainee, ab dem kommenden Jahr dann in einer regulären Anstellung.
„Ich habe mich darauf gefreut, nach meinem Master in Landschaftswissenschaften gleich in den Beruf einzusteigen“, erzählt sie. „Die Stelle versprach ein hohes Maß an Eingenverantwortung, Abwechslung und Gestaltungsmöglichkeiten.“ Erwartungen, die sich erfüllt haben. Allerdings kam in Corona-Zeiten dann doch manches anders als geplant.
Natur- und Denkmalschutz unter einem Dach
Ihre erste Aufgabe bestand darin, geeignete Räumlichkeiten für die Geschäftsstelle Weser-Mitte zu finden. Denn diese wurde im Jahr 2020 erst neu gegründet, um einen weiteren Ankerpunkt des Naturschutzes in Niedersachsen zu etablieren und die Aktivitäten vor Ort besser zu vernetzen. Durch einen Tipp der NABU-Aktiven vor Ort wurde sie schnell fündig. „Eine absolute Traumlokalität“, schwärmt Jordan. „Das Ackerbürgerhaus, in dem wir untergebracht sind, ist das älteste Haus in Verden, ein wunderschönes, im 16. Jahrhundert erbautes Fachwerkhaus.“
Hier gibt es viel Platz für Ausstellungen, Besucher*innen und einen großen Garten, welcher derzeit naturnah umgestaltet wird. Eine historische Ausstellung zur Geschichte der Stadt Verden ist hier ebenfalls untergebracht. „So hatten wir von Anfang an Publikumsverkehr und können Natur- und Denkmalschutz unter einem Dach vereinen“, sagt Jordan. Auf eine Eröffnungsveranstaltung musste dann coronabedingt allerdings verzichtet werden.
Training on the job
Das Trainee-Programm des NABU möchte die Teilnehmenden optimal für zukünftige Leitungspositionen ausbilden. Dazu werden die Trainees in verschiedenen Seminaren intensiv geschult, z.B. in Kommunikationstrainings, im Bereich Ehrenamtskoordination oder in der Pressearbeit. Ein wichtiger Bonus des Trainee-Programms ist die kollegiale Beratung, also die Möglichkeit des fachlichen Austausches mit den übrigen Leiter*innen der Regionalgeschäftsstellen des NABU Niedersachsen.
Vier von ihnen hat Leonie Jordan in den vergangenen 300 Tage für mehrere Tage besucht. „Es war total hilfreich zu sehen, wie die Kolleginnen und Kollegen arbeiten“, sagt sie. „Ich habe sehr viel Input für meine eigene Arbeit in der Regionalgeschäftsstelle bekommen. Es herrscht wirklich eine tolle kollegiale Gemeinschaft, ich kann mich jederzeit mit Fragen an die anderen wenden.“
Aktionstage, Beratung und Vernetzung
Auf ihre Führungsrolle fühlt sie sich gut vorbereitet, aber wie sieht eigentlich ihr Alltag aus? Zehn lokale NABU-Gruppen gehören zum Einzugsbereich der Regionalgeschäftsstelle Weser-Mitte. Leonie Jordan sieht eine wichtige Aufgabe darin, den Ortsgruppen administrative Tätigkeiten abzunehmen. „Die Gruppen wollen aktiv draußen tätig werden, den Naturschutz vor Ort voranbringen, nicht alle wollen oder können Verwaltungsaufgaben wahrnehmen. Gerade steht beispielsweise eine Satzungsänderung an, darin unterstütze ich die Gruppen und auch beim Thema Datenschutz kann ich ihnen helfen“, erläutert sie.
Sie steht in regem Kontakt mit den NABU-Aktiven vor Ort, hat fast alle Gruppen bereits besucht. Die NABU-Gruppe Weyhe hat sie besonders beeindruckt. „Wir haben einen gemeinsamen Aktionstag gemacht, Fledermauskästen gebaut und uns die Bunker angeschaut, wo diese aufgehängt werden. Die Gruppe macht eine ganz tolle Arbeit mit den Wasserbüffeln, die in der Leester Marsch für die Biotoppflege eingesetzt werden. Es ist großartig zu sehen, welche Energie in einer Ortsgruppe stecken kann.“
Täglich erreichen die Leiterin der Regionalgeschäftsstelle Anfragen von Rat suchenden Bürger*innen. Das freut sie, zeigt es doch, dass die Arbeit in Verden wahr- und angenommen wird. „Es sind oft Themen rund um Haus und Garten, zu Vögeln, Igeln oder Fledermäusen, die die Menschen interessieren. Beispielsweise erhielt ich ein Foto eines ausgeräuberten Vogelnests mit der Frage, wie man das zukünftig verhindern könne. Also habe ich zu Nistkästen und Schutzvorrichtungen am Nestbaum beraten“, berichtet Jordan und lacht: „Anhand der sich saisonal verändernden Fragen lässt sich regelrecht ein Naturjahreskalender erstellen.“
Viele Ideen für die nahe und ferne Zukunft
Blickt sie auf die ersten 300 Tage im Job zurück, freut sich Leonie Jordan insbesondere über das große Vertrauen, das ihr von Anfang an entgegengebracht wurde – seitens des NABU-Landesverbands und der Ortsgruppen. „Ich kann viele Ideen verwirklichen und bin sehr frei darin zu entscheiden, welche Projekte ich angehen will“, sagt sie. Ein großes Projekt, das die Region in den nächsten Jahren beschäftigen wird, ist die Renaturierung der Aller im Rahmen des Programms „Blaues Band Deutschland“. „Ich bin sehr gespannt, wie sich das entwickeln wird und freue mich darauf, hier mitzuarbeiten“, so Jordan.
Für das verbleibende Jahr 2020 plant sie, die naturnahe Umgestaltung des Gartens am Ackerbürgerhaus abzuschließen und die Konzeption einer eigenen Ausstellung voranzubringen. Ihre Vision für die Regionalgeschäftsstelle 2025? „Als Institution im Landkreis fest verankert zu sein, Ansprechpartner für Naturschutzfragen in der Region zu sein. Die NABU-Gruppen möchte ich untereinander noch besser vernetzt wissen und mit technischen Geräten für den praktischen Naturschutz ausgestattet.“
Die Regionalgeschäftsstellen des NABU Niedersachsen sind in der Region verankert. Sie können sich dort Rat und Information holen und Themenbroschüren mitnehmen. Mehr →