NABU startet Herdenschutzprojekt in Niedersachsen
NABU-Projekt trägt zur Sicherung extensiver Weidetierhaltung vor dem Wolf bei
21. März 2017 - Die Weidetierhaltung in Niedersachsen, vor allem die Schaf- und Ziegenhaltung, ist seit Jahren im Rückgang begriffen, sowohl was die Anzahl der gehaltenen Tiere als auch was die Zahl der Nutztierhalter betrifft. Die Anwesenheit von Wölfen in Niedersachsen sowie die dadurch zu erwartende, steigende Zahl von Nutztierrissen können zu großer Verunsicherung in der Bevölkerung und zu sinkender Akzeptanz des Wolfs führen. Der NABU Niedersachsen startet nun, unter Einbeziehung des Ehrenamtes, ein Herdenschutzprojekt in Niedersachsen. Mittels dieses Projektes sollen in den kommenden drei Jahren Partner für die Umsetzung von Herdenschutzmaßnahmen zur Sicherung extensiver Weidetierhaltung vor dem Wolf gefunden werden.
Dr. Holger Buschmann, Landesvorsitzender des NABU Niedersachsen, erklärt: „Wir freuen uns, dass wir dieses wichtige und kontroverse Thema hochprofessionell angehen können. Der NABU heißt den Wolf seit dem Wiederauftreten in Deutschland willkommen, da er eine sehr wichtige Rolle im Naturhaushalt spielt, indem er zum Beispiel die Wildbestände gesund hält. Von Anfang an war uns aber bewusst und auch kommuniziert, dass es Probleme für Nutztierhalter geben kann. Neben der umfangreichen sachlichen Informationsarbeit in den vergangenen Jahren soll dieses Projekt nun dazu beitragen, die Akzeptanz des Wolfs bei den Nutztierhaltern zu erhöhen. Mit praktischer und unkomplizierter Hilfe soll die Weidehaltung bei Wolfsanwesenheit vom NABU unterstützt werden.“
Um die Akzeptanz des Wolfs gerade auch in der absehbaren weiteren Ausbreitungsphase zu erhöhen, will der NABU verschiedene Maßnahmen ergreifen. Alle werden in Kooperation mit dem Wolfsbüro im NLWKN stattfinden.
Erkenntnisgewinn über die Interaktion Wolf/Nutztier/Mensch
NABU-Projektleiter Peter Schütte erklärt den Schwerpunkt des Projektes "Herdenschutz in Niedersachsen": „Im Vordergrund steht die Ausbildung Ehrenamtlicher in der Fläche Niedersachsens, um in verschiedenen Einsatzgebieten praktische und schnelle Hilfe für Weidetierhalter leisten zu können und Erkenntnisse über die Interaktion Wolf/Nutztier/Mensch in dichtbesiedelten Regionen zu gewinnen.“
Der NABU ist mit rund 90.000 Mitgliedern der größte Umweltverband in Niedersachsen. Seit 70 Jahren setzt sich der NABU mit über 190 Gruppen für Mensch und Natur ein und verfügt über ein großes Netzwerk im Flächenland Niedersachsen. Dieses ist die Grundlage aus der aktive, engagierte Ehrenamtliche für das Projekt "Herdenschutz Niedersachsen" gewonnen werden. Es sind auch Nicht-NABU-Mitglieder für die Unterstützung von Weidetierhaltern willkommen.
Im weiteren Verlauf des Projektes wird es einen Pressetermin vor Ort geben, bei dem die praktischen Maßnahmen vorgestellt werden. Das Projekt wird durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt und von der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung gefördert.
mehr über das Projekt:
Das Projekt „Herdenschutz Niedersachsen“ des NABU Niedersachsen verfolgt das Ziel, Herdenschutzmaßnahmen und wolfsabweisenden Grundschutz unter Einbindung des Ehrenamts dort zu etablieren, wo es in der Fläche Niedersachsens notwendig ist. Mehr →
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