Mähen für die Insektenwelt in der Osteniederung
ÖNSOR, Naturschutzamt, Land Niedersachsen und NABU Bremervörde-Zeven starten Projekt



Maschineneinführung mit Holger Wolter von der Firma Biber (rechts) - Foto: Sarina Pils
4. Juli 2022- Ende 2021 konnte die Ökologische NABU-Station Oste-Region (ÖNSOR) über einen Fördertopf des Landes Niedersachsen einen speziell für Nassflächen konzipierten Balkenmäher anschaffen (s.u.). Im Rahmen einer Maschineneinführung kam nun der sogenannte Stachelwalzenbalkenmäher bei Spreckens erstmals zum Einsatz. Ziel des Vorhabens ist insbesondere die Förderung von Insekten in der Osteniederung.
„Der Mäher hat aufgrund seiner Spezialbereifung einen ausgesprochen geringen Bodendruck und kann daher auf sehr nassen Flächen eingesetzt werden, wo herkömmliche Maschinen nicht mehr weiterkommen. Dabei mäht er besonders schonend in Bezug auf Insekten, Amphibien, Reptilien und Kleinsäuger“, erklärt Holger Wolter von der Firma Biber, den Teilnehmern der Maschineneinführung.
„Brachflächen mit Hochstauden wie beispielsweise Mädesüß, sind wichtige Nahrungshabitate, Nektarspender und Eiablageorte“, erklärt Hannah Kohlhagen, Mitarbeiterin der ÖNSOR, die hohe Bedeutung von Brachen als Lebensraum für Tagfalter und andere Insekten. „Dennoch müssen einige Brachen auch manchmal gemäht werden, um Konkurrenzpflanzen wie Brennnesseln, Kletten-Labkraut, Zaunwinde oder auch aufkommende Gehölze zurückzudrängen und den Blühaspekt zu fördern“, ergänzt Tobias Volk vom Amt für Naturschutz und Landschaftspflege.
Der Erhalt dieser Standorte ist insbesondere für Insekten wichtig
In dem gemeinsamen Vorhaben der ÖNSOR, dem Amt für Naturschutz und Landschaftspflege, dem Land Niedersachsen und dem NABU Kreisverband Bremervörde-Zeven sollen vorrangig landes- und kreiseigene Nass- und Feuchtflächen gemäht werden. Ziel ist die Förderung und Entwicklung artenreicher Lebensräume, insbesondere für Insekten und weitere Wirbellose. Von dem Projekt profitieren aber auch Wiesenvögel und andere Wildtiere, so die Kooperationspartner.
„Gerade das vielfältige Nebeneinander von artenreichen Brachen mit kleinen Gehölzinseln und extensiv genutzten Feuchtgrünlandflächen bringt eine hohe Vielfalt an Arten hervor und trägt wesentlich zum Schutz seltener und gefährdeter Arten bei“, sagt Sarina Pils, Leiterin der ÖNSOR, Sie freut sich mit ihren Kooperationspartnern über den Einsatz des besonderen Mähers.
Land fördert Anschaffung insektenschonender Mähtechnik

ÖNSOR und Landkreis freuen sich über Förderung - Foto: Sarina Pils
30. November 2021 - Mit Hilfe eines insektenschonenden und speziell für Nassflächen ausgerichteten Mähers plant die Ökologische NABU Station Oste Region (ÖNSOR) in Zusammenarbeit mit dem Amt für Naturschutz und Landschaftspflege Rotenburg artenreiche Feucht- und Nasswiesen in der Osteniederung zu entwickeln. Ziel ist vor allem die Förderung des Blühaspektes als Nektarspender für blütenbesuchende Insektenarten.
„Leider sind heute zahlreiche, ehemals artenreiche Feuchtwiesen in der Osteniederung brachgefallen und mit Ruderalfluren aus eher anspruchslosen, konkurrenzstarken und z.T. hochwüchsigen Pflanzenarten wie Brennnessel, Rohrglanzgras, Zaunwinde oder auch Neophyten bestanden, was nicht nur den Verlust zahlreicher Pflanzenarten, sondern auch von Wiesenvögeln und Insekten bedeutet“, erklärt Sarina Pils, Leiterin der ÖNSOR. Um das zu ändern, planen die Kooperationspartner Brachflächen partiell wieder zu mähen. Hierfür hat der NABU einen Antrag auf Förderung einer insektenschonenden Mähtechnik beim Land gestellt und eine Bewilligung in Höhe von 68.000 Euro erhalten.
„Wir begrüßen die Anschaffung dieses besonderen Balkenmähers“, freut sich Christoph Kundler, Leiter des Amtes für Naturschutz und Landschaftspflege. „Bei den sehr feuchten und nassen Projektflächen der Osteniederung können nur Maschinen eingesetzt werden, die über eine geringe Drucklast verfügen.“ Holger Wolter von der Firma Biber ergänzt: „Genau das bringt der spezielle Balkenmäher mit, der anstelle von Reifen Stachelwalzen aus Aluminium hat und so eine wesentlich geringere Drucklast als ein Mensch besitzt.“
Der größte Pluspunkt dieser Mahdtechnik sei aber die besondere Schonung der Fauna, was zahlreiche Untersuchungen belegen würden, sind sich die Projektpartner einig und möchten sich an dieser Stelle beim Land für die Förderung ihres Projektes bedanken.
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