Fressen für den Wiesenvogelschutz

Eine weitere Weidefläche eingerichtet

8. Dezember 2021 - „Als Kulturfolger sind Wiesenvögel wie Weißstorch, Kiebitz und Bekassine auf extensiv genutzte Feuchtgebiete zur Nahrungssuche, Brut und Jungenaufzucht angewiesen“, erklärt Sarina Pils, Leiterin der NABU-Station. Heute stehen fast 60 Prozente unserer Wiesenvögel auf der Roten Liste. Christoph Kundler, Leiter des Amtes für Naturschutz- und Landschaftspflege sieht die Gründe vor allem in einer veränderten Landnutzung: „Ursache dafür sind die Entwässerung und der Umbruch von Grünlandflächen, der Übergang in eine intensive Bewirtschaftung, aber auch das Brachfallen ehemals artenreicher Feuchtgebiete.“

Die Projektpartner führen bereits erfolgreich ein Beweidungsprojekt mit Wasserbüffeln in den Rehtwiesen und am Elmer Berg durch. Mit Hilfe der Postcodelotterie konnte nun eine weitere Weidefläche bei Elm, in den Lühwiesen, eingerichtet werden, um das Gebiet insbesondere für Wiesenvögel als Lebensraum und Nahrungshabitat ökologisch aufzuwerten. Die Projektpartner freuen sich über die Förderung der Lotterie in Höhe von 66.500 Euro.

„Der Dung der Weidetiere bietet durch die angelockten Insekten nicht nur ausreichend Nahrung für die Jungenaufzucht der Wiesenvögel, sondern auch für Fledermäuse, Amphibien, Reptilien und andere Arten“, erläutert Sarina Pils. „Darüber hinaus schaffen die Büffel Wasserflächen oder halten diese durch ihr Suhlen aktiv offen, was die Lebensraumqualität für an Wasser gebundene Arten optimiert.“

„Die Wasserbüffel sind anspruchslos und fressen auch harte Pflanzenbestände wie Rohrglanzgras, Brombeere, Brennnessel sowie Neophyten wie Indisches Springkraut oder Gehölze und schaffen damit ein breites Mosaik aus hoch- und niedrigwüchsigen Beständen“, erklärt Bernd Sprekels von der Ostebüffel GbR, die sich um das Wohl der Tiere kümmert. „Dadurch entsteht ein vielfältiges Gebiet für zahlreiche wildlebende Tierarten.“