Sieben tote Wölfe in sieben Wochen in Niedersachsen
Immer mehr Wölfe fallen dem Verkehr zum Opfer
20. Februar 2018 - Die Zahlen veröffentlichte der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz. Seit Wölfe im Jahr 2000 wieder in Deutschland heimisch sind, wurden 165 verkehrstote Tiere gezählt.
Damit bleibt der Straßenverkehr die häufigste Todesursache für Wölfe. Kein Wunder, denn Deutschlands Wölfe sind mit der weltweit höchsten Verkehrsdichte bezogen auf ihren Lebensraum konfrontiert. Besonders in der Winterzeit kommt es gehäuft zu Unfällen, denn dann fallen Berufsverkehr und die Hauptaktivitätszeit der Wildtiere, die Dämmerung, zusammen.
Die vom Menschen herbeigeführten Todesursachen wie der Straßenverkehr und illegale Tötungen gefährden die junge Wolfspopulation. „Die neuen Zahlen aus Niedersachsen zeigen, welchen dramatischen Umfang der Verkehrstod auf die Entwicklung der Wolfsbestände hat“, sagt dazu NABU-Wolfsexperte Markus Bathen.
„Wir fordern die Durchgängigkeit der Landschaft für wandernde Tiere wie den Wolf durch geeignete Maßnahmen, wie beispielsweise Wildtierbrücken, zu verbessern und eine weitere Zerschneidung durch Verkehrstrassen einzudämmen“, erklärt Dr. Holger Buschmann, NABU-Landesvorsitzender Niedersachsen.
Wölfe kommen als typischer Top-Prädator nur in geringen Dichten vor. Ihre Reviere sind im Schnitt zwischen 150 und 300 Quadratkilometer groß. Auf dieser Fläche lebt ein Rudel, also eine Wolfsfamilie mit zwei Elterntieren und bis zu zehn Nachkommen.
Das Projekt „Herdenschutz Niedersachsen“ des NABU Niedersachsen verfolgt das Ziel, Herdenschutzmaßnahmen und wolfsabweisenden Grundschutz unter Einbindung des Ehrenamts dort zu etablieren, wo es in der Fläche Niedersachsens notwendig ist. Mehr →
Im Rahmen seines NABU-Projektes 'Willkommen Wolf!' setzt sich der NABU für den Schutz der Wölfe in Deutschland und auch in Niedersachsen ein. Mehr →