NABU: Rechtsgrundlage interessiert die Landesregierung nicht
Am 22. April verkündete das Umweltministerium, dass im Rahmen einer geheimen Ausnahmegenehmigung ein Wolf des Burgdorfer Rudels geschossen wurde. Mehr →
5. Juli 2021- 67 Prozent der Befragten fänden die Rückkehr des Wolfes demnach überwiegend gut, 70 Prozent seien für eine Bestandskontrolle, 83 Prozent sogar für ein Fernhalten von Wölfen aus Landschaften wie beispielsweise Deichregionen.
Auch der NABU hatte erst kürzlich anlässlich des Tag des Wolfes am 30. April bundesweit eine repräsentative Forsa-Umfrage in Auftrag gegeben. 2.360 Personen wurden befragt, um zu ermitteln, ob sich mit der Zunahme des Wolfsbestandes und Ausbreitung in weitere Bundesländer die Einstellung gegenüber Wölfen verändert hat. Der NABU kommt damit zu ähnlichen Ergebnissen: „Die Bevölkerung in Niedersachsen akzeptiert die Rückkehr des Wolfes nach Niedersachsen, wie aus der Umfrage des NABU hervorgeht. Aber statt eine Bestandskontrolle durch Abschüsse zu fordern, ist weiterhin die Politik gefragt, neben Aufklärungsarbeit zum Wolf auch praktische Unterstützung beim Herdenschutz für Nutztierhalter anzubieten“, erklärt Dr. Holger Buschmann, Landesvorsitzender des NABU Niedersachsen.
69 Prozent der Befragten finden es erfreulich, dass Wölfe wieder hier leben
Sie sind der Ansicht, dass sie genauso wie auch Füchse, Rehe oder Biber in unsere Landschaft gehören. Die Umfrage zeigt auch, dass in Regionen mit Wölfen die Ablehnung der Tiere nur marginal höher ist als im Durchschnitt. Fast drei Viertel der Befragten begrüßen auch hier die Rückkehr von Wölfen nach Niedersachsen, und meinen, dass sie wie andere Wildtiere in unsere Landschaft gehören (69 Prozent). Das ist auch bei Befragten der Fall, die im ländlichen Raum (Ortsgröße geringer als 20.000 Einwohner) leben. „Menschen in Wolfsgebieten sind zwar eher von der Rückkehr der Tiere betroffen – ein steiles Meinungsgefälle zwischen Stadt und Land oder Wolfsgebiet und Nicht-Wolfsgebiet ist jedoch nicht erkennbar“, so Dr. Buschmann.
70 Prozent der Befragten gaben an, dass Wölfe selbst dann in Niedersachsen leben sollen, wenn es zu Problemen kommt. Der NABU wertet das als klares Votum für die grundsätzliche Daseinsberechtigung von Wölfen. 79 Prozent stimmen der Aussage zu, dass einzelne Wölfe, die Probleme verursachen, notfalls getötet werden müssen. In Bezug auf Nutztierrisse sind 38 Prozent der Befragten der Meinung, dass, wenn diese trotz Herdenschutz passieren, der verursachende Wolf kontrolliert getötet werden sollte. 49 Prozent lehnen diese Vorgehensweise ab.
Der NABU sieht sich durch die Umfrageergebnisse in seiner Wolfsarbeit bestätigt: „Wölfe gehören als heimische Tiere in unsere Landschaft. Wichtig sind sachliche Informationen, auch seitens der Medien“, so Dr. Buschmann. „Wie von Umweltminister Olaf Lies geäußert, benötigt es für eine ‚dauerhafte Akzeptanz‘ des Wolfes tatsächlich ein ‚kluges Management‘“, so der Landesvorsitzende weiter, „doch anstatt sich um Obergrenzen und Bejagung zu streiten, sollte sich verstärkt einer Unterstützung der Weidetierhaltung und des Herdenschutzes gewidmet werden.“
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