NABU informiert zu Naturphänomen
Bäume werden zu umsponnenen Kunstwerken
Dahinter steckt kein Halloweenscherz und auch nicht etwa ein Kunstprojekt des Künstlers Christo, der sich unter anderem 1995 einen Namen mit der Verhüllung des Reichstagsgebäudes in Berlin gemacht hat. Hinter dem Phänomen der watteumhüllten Bäume steckt ein Kleinschmetterling. Genau genommen handelt es sich bei dem Phänomen sogar um mehrere Arten der Gespinstmotten. Wissenschaftlich auch Yponomeutidae genannt, umfassen die Gespinstmotten eine Familie der Kleinschmetterlinge, von denen es in Mitteleuropa 74 Arten gibt.
Gespinstmotten fressen wirtsspezifisch an unterschiedlichen Pflanzen. Besonders auffällig ist bei den Yponomeutiden, das ihre Raupen gesellig in großen, oft schleierartigen Gespinsten an den Futterpflanzen leben, welche ihnen Schutz vor Wetter und Fressfeinden gewährleisten.
Am ehesten begegnet uns in Stadtgebieten wohl die Traubenkirschen-Gespinstmotte, deren Raupen sich auf die Frühjahrstriebe der Traubenkirsche spezialisiert haben. In der Regel erholen sich die befallenen Pflanzen im Folgejahr von selbst wieder.