Eine Blumenwiese anlegen
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Freut sich über Insekten im Garten: Der Grünspecht. - Foto: Hermann Niehuis-Schwiertz / CEWE
Rückgang der natürlichen Lebensräume
Durch die zunehmende Bebauung und Versiegelung von Flächen gehen natürliche Lebensräume immer weiter verloren – mit gravierenden Folgen für die Natur. Naturnah gestaltete Gärten können dem entgegenwirken: Im Gegensatz zu klassischen Zierrasenflächen bieten sie eine Fülle an Blüten und damit reichlich Nahrung für bestäubende Insekten. Sie fungieren als grüne Rückzugsorte im ansonsten stark verdichteten Siedlungsraum.
Da Privatgärten einen beträchtlichen Teil der städtischen Grünflächen ausmachen, hat jede einzelne Fläche Bedeutung. Jeder Garten, der im Mai ungemäht bleibt, erweitert das Netzwerk kleiner, aber ökologisch wertvoller Biodiversitätsinseln.
Der ökologische Nutzen
„Ein natürlicher Garten steht für ökologisches Bewusstsein und sollte keineswegs als Zeichen von Faulheit gesehen werden“, betont Lamin Neffati, Pressesprecher des NABU Niedersachsen. „Wildblumen wie Margeriten und Klatschmohn sind nicht nur Insektenmagnete, sondern bieten auch wichtige Samen, die für Vögel in der Brutzeit essenziell sind. Zudem werden heimische Wildkräuter, die einen großen ökologischen Wert haben, fälschlicherweise als Unkraut bezeichnet. Dieser menschengemachte Begriff tut den Pflanzen unrecht und zeigt, wie notwendig ein gesellschaftliches Umdenken ist. Englischer Rasen ist out – es blühen die Wildkräuter.“
Neben ungemähten Rasenflächen sind gezielt gepflanzte Wildblumenwiesen, die mit etwas Geduld zu ihrer vollen Pracht heranwachsen, besonders nahrhaft für Insekten. Bereits kleine Blühinseln aus Wildblumen sind wertvolle Nischen für die Tierwelt und können als Trittstein-Biotope dienen. Die ungemähten Areale bieten auch ideale Bedingungen für NABU-Aktionen wie den „Insektensommer“ und die „Stunde der Gartenvögel“.
Der NABU Niedersachsen ermutigt alle Gartenbesitzer*innen am mähfreien Mai und an den Folgeaktionen teilzunehmen und so einen Beitrag zum Schutz unserer heimischen Tierwelt zu leisten. Für Interessierte bietet der NABU Niedersachsen zahlreiche Informationsmaterialien an.
Hintergrund
Die Initiative ist inspiriert von Großbritanniens erfolgreicher Aktionskampagne „No Mow May“.
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