Schotterwüsten vermeiden und Biodiversität fördern
Ein Refugium für Vögel und Insekten: Der NABU Niedersachsen wirbt für eine naturnahe Gestaltung von Vorgärten und öffentlichen Grünflächen. Mehr →
Jutta Over vom NABU Niedersachsen ruft dazu auf, auf Unkrautvernichtungsmittel zu verzichten, denn inzwischen sei erwiesen, dass auch glyphosathaltige Pflanzenschutzmittel und deren Abbauprodukt AMPA in der Nahrungskette wiederzufinden sind. Sie sind im Getreide enthalten, überstehen den Backvorgang und geraten in den menschlichen Körper, wo sie die „guten“ Bakterien im Magen-Darm-Trakt beeinträchtigten.
Der NABU Niedersachsen zeigt sich nach einem Selbsttest seines Agrarexperten Uwe Baumert besorgt, lässt Fakten sprechen und warnt: immer mehr Bürgerinnen und Bürger, wenn nicht sogar alle Bürger, sind mit Glyphosat belastet, ihre Gesundheit ist bedroht. Mehr →
Die Behandlung mit Pflanzenschutzmitteln ist im Privatgarten ohnehin gesetzlich stark eingeschränkt. Auf der Packung müsse vermerkt sein „zugelassen für Haus- und Kleingärten“. Diese Mittel dürften dann nur im Zier- und Gemüsegarten eingesetzt werden. Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln auf Bürgersteigen, Gehwegen, Hofflächen und Zufahrten ist nach dem Pflanzenschutzgesetz strikt verboten.
Wie soll man dem unerwünschten Kraut nun aber beikommen? Pflasterflächen, die sauber verlegt wurden und ein Unkrautvlies im Unterbau haben, verkrauten lange Zeit nur sehr wenig. Da leistet der Fugenkratzer gute Dienste. Rückenschonender sind spezielle langstielige, schmale Stahlbesen. Auch regelmäßige Hitze-Behandlungen mit einem thermischen Unkrautvernichter (Gasbrenner) zeigen Erfolge.
Wachsen lassen
Der NABU rät außerdem, zu überprüfen, ob überhaupt so viel versiegelte Fläche notwendig ist. Viele Einfahrten seien sehr großflächig zugepflastert. Wenn das Pflaster immer wieder an bestimmten Stellen stark verkraute, könne das auch daran liegen, dass diese Bereiche selten genutzt werden. Ein Pflasterbelag ist an diesen Stellen dann wahrscheinlich gar nicht notwendig. Entlang einer Hauswand oder in einem Winkel lässt sich dann ein kleines Beet mit schattenverträglichen Pflanzen anlegen. Entlang von Grundstücksgrenzen sehen Blühstreifen mit Bienenpflanzen (z.B. Ysop, Oregano, Bienenfreund, Borretsch, Herzgespann, Koriander) oder niedrige Blütenhecken aus Zierquitte, Mahonie oder Beetrosen schön aus.
Wer es aufgelockerter liebt, kann einzelne Pflastersteine herausnehmen und diese Felder mit Kräutern wie Zitronenmelisse, Salbei oder Polsterphlox bepflanzen. Eine Garageneinfahrt kann sparsam mit zwei Fahrspuren oder mit Fugenpflaster befestigt werden, das sind spezielle Steine, die sich mit Zwischenraum verlegen lassen. Die Zwischenräume können mit Fugenpflanzen wie Teppichminze oder Teppichkamille bepflanzt werden, das sieht nicht nur schön aus, sondern duftet sogar. Alternativ kann Gras eingesäht und einfach beim Rasenmähen mit gemäht werden. Wer überflüssiges Pflaster entfernt, hilft der Umwelt gleich mehrfach: Durch die verbesserte Sickerfähigkeit des Bodens wird die Grundwasserneubildung gefördert, Abflussspitzen werden gemindert und Schadstoffe gebunden.
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