Wiesenvögel in Niedersachsen
Der NABU Niedersachsen sieht die regionale Schutzstrategie nordischer Gast- und Wiesenvögeln in Ostfriesland sehr skeptisch. Mehr →
Rebhuhn - Foto: Andreas Schäfferling/www.naturgucker.de
28. Februar 2025- Buchenwälder und Moore leiden unter menschlichem Einfluss und Kiebitz und Rebhuhn stehen symbolisch für den dramatischen Rückgang der biologischen Vielfalt in Niedersachsens Agrarlandschaft. „Viele Arten und Lebensräume finden in Niedersachsen ihre letzten Rückzugsorte“, betont Renée Gerber, Pressereferentin des NABU Niedersachsen. „Wenn das Land jetzt nicht handelt, verlieren wir einen Teil unseres natürlichen Erbes unwiederbringlich.“
Kiebitz und Rebhuhn: Verlierer der intensiven Landwirtschaft
Der Kiebitz, “Vogel des Jahres 2024”, steht stellvertretend für die Bedrohung vieler Wiesenvogelarten, deren Lebensräume durch intensive Landwirtschaft zerstört werden. Ähnlich geht es dem Rebhuhn, das auf strukturreiche Agrarlandschaften angewiesen ist. Der NABU fordert die konsequente Umsetzung von Programmen wie dem „Niedersächsischen Weg“, die Landwirtschaft, Politik und Naturschutz zusammenbringen, um gemeinsame Lösungen zu erarbeiten. Der „Niedersächsische Weg“ zeigt, dass verbindliche Vereinbarungen zwischen allen Akteuren die Grundlage für eine erfolgreiche Naturschutzarbeit bilden können. „Nur durch entschlossenes Handeln können wir verhindern, dass weitere Arten von unserer Bildfläche verschwinden“, betont Gerber.
Der NABU Niedersachsen sieht die regionale Schutzstrategie nordischer Gast- und Wiesenvögeln in Ostfriesland sehr skeptisch. Mehr →
Unsere Wiesenvögel sind vom Aussterben bedroht. Das Land Niedersachsen hat für sie eine besondere nationale und internationale Verantwortung. Mehr →
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Buchenwälder und Moore: Chance für Natur- und Klimaschutz
Von Natur aus wären Buchenwälder mit 77 Prozent die dominierende Vegetationsform in Niedersachsen. Tatsächlich jedoch machen sie derzeit nur noch 14 Prozent der Waldfläche aus. Im Gegensatz dazu nehmen Nadelbäume, die von der Forstwirtschaft gefördert wurden, 55 Prozent ein. Diese Monokulturen sind im Klimawandel besonders anfällig und bedrohen die Artenvielfalt.
Gleichzeitig spielen Moore eine entscheidende Rolle für den Klimaschutz, da sie enorme Mengen an Kohlenstoff speichern. Niedersachsen beherbergt etwa 38 Prozent der deutschen Moorflächen, darunter 2.500 km² Hochmoore. Doch der größte Teil der niedersächsischen Hochmoore wurde für die landwirtschaftliche Nutzung entwässert und damit zerstört. Der über Jahrtausende festgelegte Kohlenstoff wurde als klimaschädliches CO₂ freigesetzt. Damit geht ein Lebensraumverlust für eine Vielzahl spezialisierter Arten wie Waldwasserläufer, Moorfrosch und Sonnentau einher. Der NABU Niedersachsen fordert eine konsequente Wiedervernässung und einen stärkeren Schutz naturnaher Wälder.
Solide Finanzierung zum Erhalt der Natur
Weltweit fehlen 700 Milliarden US-Dollar für den Naturschutz. Ein Großteil – 500 Milliarden US-Dollar – könnte durch den Abbau umweltschädlicher Subventionen wie für Pestizide oder fossile Brennstoffe bereitgestellt werden. Auch Niedersachsen muss Prioritäten setzen und mehr finanzielle Mittel bereitstellen, um den Artenschwund zu verhindern. Dies ist die einzige Chance, den Verlust der Biodiversität aufzuhalten und Verantwortung für den Erhalt seiner bedrohten Arten und Lebensräume einzustehen. Sollten die jetzigen finanziellen Mittel nicht ausreichen, um die Ziele zu erreichen, ist ein internationales Konzept zur Finanzierung von Naturschutzmaßnahmen erforderlich.
Seit 1971 küren NABU und LBV (Landesbund für Vogelschutz in Bayern) den Vogel des Jahres. Inzwischen hat die Aktion vom Baum bis zum Höhlentier des Jahres zahlreiche Nachahmer gefunden. Der nunmehr 54. Vogel des Jahres ist der Kiebitz. Mehr →
Handeln statt abwarten
Der NABU Niedersachsen fordert Politik, Landwirtschaft und Gesellschaft auf, Artenschutz als gemeinsame Aufgabe zu verstehen und Verordnungen und Instrumente der Bundes- und EU-Ebene zu beachten und diese auf Landesebene umzusetzen.
Konkret bedeutet das:
Das Europäische Parlament hat heute mehrheitlich dem im Trilog erzielten Kompromiss zum Nature Restoration Law zugestimmt. Mehr →
Am 10. November 2020 hat der Niedersächsische Landtag aufgrund des vom NABU Niedersachsen initiierten Volksbegehrens Artenvielfalt.Jetzt! Gesetzesänderungen für mehr Arten- und Naturschutz festgelegt. Mehr →
Anlässlich des „Welttags der Feuchtgebiete“ am 2. Februar macht der NABU Niedersachsen auf die anhaltende Zerstörung dieser wertvollen Ökosysteme aufmerksam. Mehr →